Rezension
Zhunamivor 11 Jahren
Das war wirklich mal ein sehr unterhaltsames Buch. In ihrem Roman "DIe Tatarin" behandelt das Autorenpaar Iny Lorentz die Thematik Russland im 18. Jahrhundert. Inwiefern die Geschichte bzw. die geschilderten Details nun historisch korrekt zu nennen sind, sei dahingestellt. Der Roman an sich ist wirklich gut geschrieben, wie man es von Lorentz gewöhnt ist - und wie so oft aus der Sicht einer Frau. Auch die Thematik "Frau gibt sich als Mann aus" ist bei Lorentz ja nicht neu. In diesem Fall wird eine junge Frau als tatarischer Prinz an den Zaren ausgeliefert und schlägt sich als Kriegsgefangene so durch. Die Geschichte ist deshalb so amüsant, weil das russische Volk zum Teil auch klischeehaft sehr rau beschrieben wird und "Schirin" unter falschen Namen in diese Gesellschaft gerät, die sie so gar nicht kennt. Die ethnischen Differenzen sind maßgeblich für den Spannungsaufbau im Buch, denn nicht nur ist sie Muslimin und die Russen Christen, die ganze Angelegenheit bringt auch weitere Probleme mit sich. Definitiv ein sehr lesenwertes Buch leichter Kost, das man so schnell nicht mehr aus der Hand legt.