Cover des Buches Inferi (ISBN: 9783738065138)
Rezension zu Inferi von JK Bloom

Nach der Apokalypse

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Tolle Ideen, hätte aber ausgefeilter sein können.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren

Die Welt ist nicht mehr, wie sie einmal war. Tödliche Wesen erscheinen und machen Jagd auf die Menschen, sodass bald ganze Landstriche entvölkert und in Wüsten verwandelt sind. Nur in wenigen Ortschaften rotten sich die wenigen Überlebenden zusammen, immer den Tod vor Augen, wenn nicht durch die Wesen, dass durch umherziehende Horden von Plünderern. Hungersnöte und Ressourcenknappheit sind an der Tagesordnung, für ein bisschen Treibstoff wird gemordet. Das ist der Alltag, in dem sich die Geschwister Belle und Phil zurechtfinden müssen. Die beiden haben nur noch einander und wurden von einer Gruppe Männer bis weit über die Staatsgrenzen der südlichen USA gejagt. Doch sie müssen zurück, denn ein befreundeter Wissenschaftler scheint das Geheimnis der Wesen gelüftet zu haben. Gleichzeitig macht sich in Grönland Luke auf die beschwerliche Reise, mit dem gleichen Ziel. Denn auch er hofft, dass sein Freund, der Wissenschaftler, neue Erkenntnisse hat im Kampf um die sterbende Welt. Sie alle machen sich auf den gefährlichen Weg durch die entvölkerten USA.

Der erste Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die postapokalyptische Stimmung ist wirklich gut herausgearbeitet. Phil und Belle haben ihre Eltern und Freunde verloren und schon viele schreckliche Dinge erleben müssen - das merkt man ihnen an. Aber es hat sie vorsichtig und stark gemacht. Zusammen können sie sogar den Wesen gefährlich werden, wissen sie doch um deren Schwachstellen.

Luke ist ein etwas ungeselliger Charakter, der aber doch in Jasper einen Freund findet. Er hält sich lieber von anderen Menschen fern und verfolgt seine Ziele mit Beharrlichkeit. Was ich an seiner Figur überzeugend fand, ist, dass man ihm die Nöte der Zeit am Körper ablesen kann. Er musste teilweise hungern und ist deswegen gerade zu Beginn der Geschichte zwar kräftig, aber lange nicht so sehr, wie er es bei ausreichender Nahrung sein könnte. Dass er so wenige Menschen hat, die ihm wichtig sind, ist auch ein Vorteil, weil er dadurch weniger zu verlieren hat und mutig und entschlossen vorgehen kann.

Die übrigen Figuren sind teils sehr sympathisch dargestellt, die Bösewichte etwas übertrieben brutal und klischeehaft. Manchmal fand ich das dann weniger glaubwürdig.

Dass eine solche Situation das Schlechteste im Menschen hervorruft, war sehr überzeugend ausgearbeitet.

Mir gefielen manche Stränge der Geschichte nicht so gut, wie z.B. dass Belle mit Lio anbandelt. In meinen Augen war das unnötig und auch ihre Verbindung mit Luke etwas zu schnell und schicksalshaft. Ich hätte mir da mehr Zeit für den Beziehungsaufbau gewünscht. Die Idee von mutierten Wesen, die sich gegen die Menschen wenden, fand ich sehr schön, nur warum es ausgerechnet Hunde und Echsen sind, bleibt mir schleierhaft. Mir hätte es mehr zugesagt, wenn ein paar Nebenschauplätze gestrichen worden wären und man sich mehr auf die Reise, Begegnung und Beziehung der jungen Menschen konzentriert hätte.

Insgesamt ließ sich die Geschichte sehr schön und flüssig lesen, hätte aber gestrafft werden können. Der Einfallsreichtum ist bemerkenswert.

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