Cover des Buches Der Doktor und das liebe Vieh (ISBN: 9783899641875)
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Rezension zu Der Doktor und das liebe Vieh von James Herriot

Ein Tierarzt mit großem Herzen und viel Humor

von MissStrawberry vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Geschichten aus der Tierarztpraxis, die ans Herz gehen, ohne gleich auf die Tränendrüse zu drücken. Humorvoll und liebevoll in einem.

Rezension

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MissStrawberryvor 7 Jahren
In meiner Kindheit habe ich die Serie um die Tierärzte Siegfried Farnon und James Herriot (eigentlich Wright) sehr gerne gesehen, wenn ich auch die Feinheiten des Humors noch gar nicht wirklich verstehen konnte. Jetzt endlich habe ich die Hörbücher zu den Büchern, auf der die Serie beruht, für mich entdeckt – und ich habe noch viel mehr Freude daran, als an den Sendungen!

Frank Arnold ist ein begnadeter Sprecher. Nachdem ich kurz damit kämpfen musste, dass ich noch immer die Synchronstimmen Herriots (Elmar Wepper/Arnim André) im Kopf hatte, stellte ich fest, dass Arnold viel besser zu Herriot passt und noch dazu die Gefühle und Feinheiten einfach wunderbar rüberbringt. Er schafft es wie kein Zweiter, dass man auch ohne Gesichtszüge zu sehen die Mimik quasi hört.

Da ich sehr gerne beim Schwimmen Hörbücher höre, um mich nicht beim Bahnenziehen zu langweilen (ich schwimme alleine, damit mich niemand zutextet) und mich zu motivieren, noch mehr Bahnen zu ziehen, ist es wichtig, dass mich ein Hörbuch wirklich packt. Das hat es – und ich hatte mehrfach Probleme, nicht lauthals loszulachen, so bildhaft sind die Texte und so trocken und doch anschaulich bringt Arnold sie rüber.

Diese beiden Episoden gehen nahtlos ineinander über. Die erste handelt von der Ankunft des jungen Herriot, der Ende der 1930er Jahre als frischgebackener Tierarzt sein Glück kaum fassen kann, eine Anstellung gefunden zu haben. Doch schon von Anfang an bekommt er die Eigenarten der Bewohner von Darroby kennen. Herriot wundert sich, sieht aber den Charme, der diesen Menschen eigen ist, und lernt schnell, damit umzugehen. Nur Siegfried Farnon ist nicht so einfach einzuschätzen, denn er ist ein launischer Choleriker, der seine Meinung immer wieder komplett ändert und abstreitet, je eine andere Sicht gehabt zu haben. Doch Herriot, der viel Humor und Geduld besitzt, bekommt auch dies in den Griff.

In der zweiten Episode erzählt Herriot von seinen Erlebnissen mit den Tieren und der oft skurrilen Eigenarten deren Besitzer. Meist rufen sie den Tierarzt erst so spät, dass dieser nicht mehr tun als die Tiere erlösen kann. So ist es schwierig, zu beweisen, dass bei frühzeitiger Behandlung den Tieren gut hätte geholfen werden können. Und wenn dann auch noch eine exzentrische reiche Witwe ihren Schoßhund vermenschlicht und halb zu Tode füttert, ist „Onkel Herriots“ ganze Trickkunst gefragt. Herrlich auch, wie er gegen die seltsamen fast schon abergläubischen Hausmittel anzukämpfen hat – vor allem, wenn diese tatsächlich zu wirken scheinen …

Kurz – dieses Hörbuch ist kultverdächtig! Tierfreunden und Freunden des trockenen englischen Humors kommen hier voll auf ihre Kosten. Man verliert sich in den Geschichten, die alle irgendwie ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. Ich hatte 234 absolut amüsante Minuten und freue mich auf das Hören der nächsten Episoden! Dafür vergebe ich liebend gerne fünf blankpolierte Sterne!
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