Cover des Buches Private London - Falsche Schuld (ISBN: 9783442481163)
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Rezension zu Private London - Falsche Schuld von James Patterson

Guter Fall, unbefriedigende Auflösung

von Jisbon vor 8 Jahren

Rezension

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Jisbonvor 8 Jahren
"Private London: Falsche Schuld" war mein erstes Buch von James Patterson. Im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen: der Fall ist von Anfang an spannend und wendungsreich. Die Ermittlungen werden detailliert dargestellt, aber dies ist hier von Vorteil, weil jedes kleine Indiz wichtig sein könnte und die Autoren es schaffen, dass man wirklich an den Zusammenhängen interessiert ist. Gerade die Verbindungen zwischen verschiedenen Aspekten der Ermittlungen waren interessant und es war spannend, nach und nach dahinter zu kommen.

Der Protagonist ist Dan Carter, der Leiter des Londoner Büros von PRIVATE. Er ist eine interessante (wenn auch nicht zwingend sympathische) Figur und wir erfahren einiges über seine Vergangenheit, es gibt sogar Rückblicke auf seine Kriegszeit. Die anderen Charaktere bleiben leider ziemlich blass, man lernt nicht wirklich viel über sie. Nicht einmal Jack (der Chef von PRIVATE) wird wirklich vorgestellt - wobei ich denke, dass man ihn in anderen Bänden besser kennen lernen wird. Auch der Täter bleibt undurchsichtig. Seine Motive werden zwar erklärt, aber für mich waren sie nicht wirklich nachvollziehbar. Generell hatte ich ein Problem, Verbindungen zu den Figuren aufzubauen und mit ihnen mitzufiebern, weil ich nur sehr wenig über sie wusste.
Im Gegensatz zu den Charakteren ist der Plot gut ausgearbeitet. Die Kapitel sind sehr kurz, wodurch die Handlung ein hohes Tempo hat. Auch die Spannung bleibt hoch. Die Ermittler verfolgen mehrere heiße Spuren, geraten jedoch immer auf falsche Fährten oder entdecken neue Details, sodass man als Leser immer gespannt ist, was als nächstes passieren wird.

Leider muss ich sagen, dass zwischendurch einiges ziemlich chaotisch und durcheinander war. Dies liegt nicht unbedingt an den kurzen Kapiteln (wobei diese teilweise zu kurz waren und Szenen unterbrachen) und den damit verbundenen Perspektivenwechseln, sondern daran, dass immer mehr und mehr dazu kam. Neue Plots, neue Charaktere, neue potentielle Motive. Irgendwann war das ganze dann ziemlich verwirrend - vor allem am Ende. Das Ende hat mir nicht wirklich zugesagt; alles bekam viel zu große Dimensionen und wurde dadurch verworren, außerdem passierte zu viel zu schnell. Ich konnte während der Auflösung nicht wirklich mit den Figuren mitfiebern, weil ich zu sehr mit dem Versuch beschäftigt war, die genauen Abläufe nachzuvollziehen. Irgendwie war das Ende unbefriedigend für mich... mir wäre es lieber gewesen, wenn die Auflösung realistischer gewesen wäre.

Fazit
Trotz aller Kritik ist "Private London: Falsche Schuld" kein schlechtes Buch - im Gegenteil hat es mir sogar ziemlich gut gefallen. Es ist spannend und liefert einen interessanten Fall mit vielen Wendungen. Leider waren die Figuren nicht wirklich ausgearbeitet und das Ende hat mir nicht gefallen, sonst hätte ich die Bewertung aufgerundet.
3,5/5 Sternen
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Herzlichen Dank an den Verlag und Jellybooks.de, die das Buch für Testleser zur Verfügung gestellt haben.
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