Rezension zu Franzosenliebchen von Jan Zweyer
Rezension zu "Franzosenliebchen" von Jan Zweyer
von PaulTemple
Rezension
PaulTemplevor 12 Jahren
Die Ruhrbesetzung im Jahr 1923, als Frankreich nach unzureichenden Reperationszahlungen der Deutschen das Rheinland besetzte und die deutsche Reichsregierung darauf hin zu passivem Widerstand aufrief, bildet den zeitlichen Rahmen dieses famosen Krimis. Nachdem eine junge deutsche Frau grausam ermordet wurde, fällt der Verdacht sogleich auf die gehassten französischen Besatzer, die ein französisches Militärgericht jedoch alsbald von den Vorwürfen freispricht. Daraufhin wird der Berliner Polizist Goldstein - fließend Französisch sprechend - in das besetzte Rheinland geschickt, um die Vorgänge genau zu untersuchen. Ständig in Gefahr entweder von den Deutschen als Franzosenfreund oder als Spoion von den franzosen enttarnt zu werden, begibt sich Goldstein auf eine heikle Mission... Mit viel historischem Kontext versehen, entführt dieser sehr gute Krimi den Leser mitten hinein in eine chaotische und gefährliche Zeit, als Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg wieder am rand eines erneuten Kriegs mit Frankreich stand. Für Geschichtsinteressierte sehr empfehlenswert!