Cover des Buches Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Nemec (ISBN: 9783711001283)
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Rezension zu Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Nemec von Jaromir Konecny

Die unglaublichen Abenteuer des Migranten Nemec

von Rees vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Zweifellos ein gutes Buch um Vorurteile abzubauen

Rezension

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Reesvor 7 Jahren

Lolak Nemec muss als ehrenamtlicher Arbeiter im Flüchtlingsheim " Haus Hoffnung " seine Strafe abarbeiten, da er zweimal sein Abiturdiplom gefälscht hatte und zwar mit einem Kartoffelstempel. Wie es dazu kam und weshalb, ist eine äusserst unterhaltsame Episode , die man von Nemec selber gehört haben muss.

Als gut eingebürgerter Migrant kann er in diesem Asylanteheim vielen Menschen helfen, weil er sie versteht wie kein anderer. Nemec ist ein Unikat und hat viele Geschichten zu erzählen. Von seiner Heimat in Tschechien, seiner Mutter , die ihn hart aber herzlich erzogen hat und von seiner Liebe zu Anna, die ihn abblitzen liess , trotz seines Deutschen Passes und dem Doktortitel, den er sich mühsam erarbeitet hatte. Und wenn Nemec erzählt gibt es kein Halten mehr, seine Geschichten sind beinahe unglaublich und immer sehr humorvoll.

Im Asylheim " Haus Hoffnung " arbeitet die gutmütige Bruni und hält als "Schlummermutter "die Zügel fest im Griff. Sie ist wirklich eine Seele von Frau und hat ein grosses Herz für alle. Auch Hausmeister Frank schaut immer zum Rechten und ist nicht mehr wegzudenken.

Einige Ehrenamtliche helfen dort mit und machen den Flüchtlingen das Leben etwas erträglicher. Der Einblick in so ein Lager ist sehr realistisch wiedergegeben und macht auch nachdenklich.

So viele bürokratische Hürden sind zu nehmen und amtliche Bestimmungen zu erfüllen, dass es beinahe lächerlich erscheint. Auch das Verhalten der Menschen im Dorf ist zum Teil sehr unmenschlich und rassistisch, allen voran Bürgermeister Eichelbauer, der das Heim lieber heute als morgen schliessen will. So hetzt er die Bürger gegen die Asylanten auf und verbreitet Lügen. In vielem erinnert er an den amerikanischen Präsidenten Trump und leider hat er auch, wie dieser ,seine treuen Anhänger, die alles mitmachen ohne nachzudenken.

Die Geschichte ist äusserst unterhaltsam , witzig , ironisch, manchmal etwas zweideutig und derb , aber auch ernst und sehr informativ.

Zweifellos ein gutes Buch um Vorurteile abzubauen , ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit und Toleranz.

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