Cover des Buches Das Spiel ist aus (ISBN: 9783499100598)
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Rezension zu Das Spiel ist aus von Jean-Paul Sartre

Der Lauf der Kugel kann man nicht aufhalten

von Ophiuchus vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein wunderbares Werk, das uns anregt, über uns selbst zum Nachdenken zu bringen.

Rezension

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Ophiuchusvor 7 Jahren

"'Falls es Ihnen innerhalb von vierundzwanzig Stunden gelingt, sich in vollem Vertrauen und mit allen Kräften zu lieben, haben sie ein Anrecht auf ein vollständiges menschliches Leben.'" (Seite 70).

In einem imaginären Staat sterben zur selben Zeit die Aristokratin Ève Charlier und der Revolutionär Pierre Dumaine. Sie treffen sich in Jenseits wieder und sie verlieben sich ineinander. Aufgrund einer Verordnung haben sie das Anrecht, zu den Lebenden zurückzukehren. Aber sie haben nur 24 Stunden Zeit, ihre Liebe und ihr Vertrauen wahrhaft zu beweisen.

Ob es ihnen gelingen wird, ihr neues Leben nach ihrer Liebe auszurichten?

Das Buch ist wie ein Drehbuch geschrieben, deshalb ist das Werk schnell gelesen. Die Umgebung wird mit knappen Worten beschrieben, denn das Zentrum dieser Geschichte ist der Dialog.

Interessant fand ich, dass die Verstorbenen nicht mehr in der realen Welt agieren können und sie nehmen die Welt nur als Beobachter teil.

Das Werk erschafft seine eigene Philosophie und genau das gefällt mir sehr. Da die Handlung nach dem Tod fortsetzt, orientiert sich das Werk nicht am Existenzialismus sondern am Determinismus. Das Schicksal von Ève und Pierre ist schon festgelegt. Heisst es dann, dass unser Leben auch vorherbestimmt ist? Können wir in unser Leben entscheiden? Sind wir eigentlich frei?

Das Werk ist sehr spannend. Da will man erfahren, ob Ève und Pierre sich wirklich gegenseitig lieben und vertrauen, obwohl das Spiel, deterministisch gesehen, aus ist.

Fazit

Ein wunderbares Werk, das uns anregt, über unser Dasein zum Nachdenken zu bringen.

'"Ève steht immer noch am Telefon. 'Nein, Pierre...Tu's nicht...Du hast mich belogen...Du lässt mich im Stich...Du hast mich nie geliebt...' 'Doch, doch, ich liebe dich, Ève', erwiderte Pierre. 'Ich liebe dich. Aber ich habe nicht das Recht, die Genossen zu verlassen.' Er sieht Lucien Derjeu nicht, der von dem kleinen Oberlicht aus mit seinem Revolver sorgfältig auf Pierre zielt. Voller Angst ruft Pierre:' Ève...Ève...' (Seite 133).

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