Cover des Buches Kopf aus, Herz an (ISBN: 9783736304215)
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Rezension zu Kopf aus, Herz an von Jo Watson

Gute Grundidee, leider aber keine Geschichte, die im Gedächtnis bleibt...2,5 Sterne

von buecherpassion vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Gute Grundidee. mir hat aber die Tiefgründigkeit sowohl bei der Story als auch bei den Charakteren gefehlt

Rezension

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buecherpassionvor 7 Jahren
Es gibt doch nichts schlimmeres, als kurz vor dem großen Moment sitzen gelassen zu werden... Genau das ist der jungen Lilly vor ihrer eigenen Hochzeit passiert. Und was jetzt? Alles war geplant, alles war perfekt. Sogar nach Thailand sollte es gehen, um die Flitterwochen dort zu verbringen. Kurzerhand beschließt Lilly dann aber, auf Kosten ihres nun Ex Freundes, den Urlaub dennoch anzutreten. Nichtsahnend begibt sie sich auf ein kleines Abenteuer, welches sie durch Damien zu genießen lernt. Für ihn gilt: Kopf aus, Herz an!


Die Grundidee klang sehr vielversprechend und ich war sehr gespannt. Leider muss ich sagen, dass ich aber doch etwas enttäuscht wurde. Der Anfang war gar nicht mal so schlecht, man wird direkt hinein geworfen und man weiß, wo die Charaktere stehen, wobei ich dann sagen muss, dass die Autorin von Anfang an zu sehr versucht, in jedem Satz Humor hineinzubringen. Sollte amüsant wirken, war irgendwann aber eher anstrengend.
Die erste Begegnung der Protagonisten war auch nicht allzu berauschend und für mich war da von Anfang an nicht diese Chemie, sodass ich für mich sagen kann, dass mir deren Liebesgeschichte auch nicht gerade lange im Gedächtnis bleiben wird.
Allgemein hat mir die Story auch zu aufgesetzt gewirkt. Die Beiden entwickeln in rasanter Zeit die großen Gefühle, ohne dass man als Leser den Moment irgendwie irgendwo erwischt, alles fügt sich schlussendlich zufällig wieder zusammen und es gibt keine wirklich Spannung, die einen zittern lässt.


Charaktere
Mit Lilly hatte ich von Anfang an meine Schwierigkeiten und das hat sich auch nie gebessert. Das Thema heißt zwar Kopf aus, Herz an, und das verstehe ich auch, aber trotzdem. Man merkte zwar, dass sie einen Tick hat, was das konkrete Planen in ihrem Leben angeht und sie lernen muss, locker zu werden und loszulassen, aber auch ohne diese Eigenschaft war sie nebenbei manchmal nicht auszuhalten. Keiner ist frei von Vorurteilen, klar, aber sie hat wirklich nur Vorurteile gehabt und anstatt zu handeln, nachdem sie auf Tatsachen wartet, handelt sie direkt, ohne sich wirklich darüber Gedanken zu machen, da ihre Ansichten ja immer die richtigen und vernünftigen sind. Sie wirkte mir in manchen Ansichten auch viel zu oberflächlich und an ihren Ansichten hat die Autorin auch nichts geändert, wirklich schade.
Wie gesagt, hat es die Autorin mit dem aufgesetzten Humor auch etwas übertrieben und das war hauptsächlich eben bei Lilly zu sehen. Hüpft von ein Fettnäpchen ins nächste und es ist ja so lustig. Ha ha. Nein.


Was ich von Damien halten soll, weiß ich nicht, weil man ihn so wirklich kaum kennen lernen konnte. Oder zumindest auch nur eher ein Bruchstück. Die Autorin gibt etwas von ihm preis, geht dann aber nicht weiter in die Tiefe und mir haben da auch die Emotionen gefehlt, sodass alles um ihn eher blass erscheint.
Dann wird er ja beim ersten Treffen mit Lilly als düster, mit schwarzen Klamotten und Tattoos beschrieben, aber auch darauf wird nicht wirklich eingegangen. Als wolle die Autorin vom Aussehen und ersten Moment einfach nur das komplette Gegenteil von Lilly erschaffen, diese Ansätze aber nicht weiter verfolgen, da jetzt ja die Liebesgeschichte weiter entwickelt werden muss. So bekommt man später einen fröhlichen und charmanten jungen Mann, der Lilly nach und nach für sich gewinnt, als wäre das von Anfang an so, sein Aussehen keine große Bedeutung hat und man nur erst recht zeigen will, das Lilly oberflächlich ist.


Die Nebencharaktere waren auf jeden Fall sehr viel. Gleich im ersten Kapitel werden ein Haufen vorgestellt, die man erstmal zuordnen muss. Später kamen auch noch einige dazu, die dann für Abwechslung gesorgt haben und sicher auch noch die ein oder andere Handlung in Gang gesetzt haben.


Der Schreibstil war okay. Wie gesagt, fand ich die Sache mit dem aufgesetzten Humor nervig, sonst hat mir aber die Art gefallen, wie die Autorin Umgebungen beschrieben hat, sodass ich mir manchmal tatsächlich vorstellen konnte, selbst in Thailand zu sein.


Fazit
Insgesamt kann ich sagen, dass das Buch zwar eine gute Grundidee hatte, sowie auch gute Ansätze, diese aber nicht allzu vertieft weiterverfolgt wurden, was sich sowohl in den Charakteren und der Story gezeigt hat. Spannung war auch nicht allzu sehr vorhanden, da manches auch zu gestellt und aufgesetzt wirkte. Wirklich schade.
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