Cover des Buches Dark Skye (ISBN: 9783737362436)
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Rezension zu Dark Skye von Jocelyn Davies

charakterliche Entwicklung mit großen Überraschungen

von his_and_her_books vor 11 Jahren

Rezension

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his_and_her_booksvor 11 Jahren
Zitat:
„Von der anderen Seite legte mir Asher besitzergreifend einen Arm um die Schulter. Devin zuckte nicht einmal mit der Wimper.
Es ging alles wieder von vorne los.“
(S. 96)

„Die Skye, die so lange zwischen dem Orden und der Rebellion – zwischen Devin und Asher – hin- und hergeschwankt hatte, kam mir wie eine Figur aus einem Roman vor, den ich einmal gelesen hatte. Jemand, der unnahbar und unwirklich war. Sie war nicht ich. Sie würde es nie wieder sein.“
(S. 128)

Inhalt:
Als Skye erwacht, befindet sie sich in einer einsamen Hütte im Wald. Asher ist bei ihr, kümmert sich um sie. Gemeinsam mit Ardith.
Die beiden gehören der Rebellion an, aber das Risiko, Skye zum Unterschlupf zu bringen, ist zu hoch. Skyes Kräfte sind unkontrollierbar, was die Aktion auf der Waldlichtung gezeigt hatte.
Als Skye sich endlich erinnert, ist sie schockiert über Devins Verrat. Er wollte sie töten! Der Orden besteht nur aus gefühllosen Marionetten wie ihm. Daher willigt Skye ein, sich der Rebellion anzuschließen. Sie will lernen, ihre Kräfte zu kontrollieren.

Das Heimweh holt Skye ein. Sie möchte in ihr normales Leben zurückkehren – zu Tante Jo und ihren Freunden. Doch die ganze Stadt, die Schule, selbst ihre Freunde haben sich verändert. Stets folgen ihr Mitglieder der Rebellion, an jeder Ecke lauern Wächter. Unter anderem Devin, der Skyes Vorsätze zum Wanken bringt.

Meinung:
Nachdem mich die Idee des Trilogie-Auftakts überzeugen konnte, musste ich natürlich zu der Fortsetzung greifen.
Schnell war ich wieder in den Seiten gefangen, litt mit Skye unter dem Verrat von Devin, drängte mich auf die Seite der Rebellion, auf die Seite von Asher. In der einsamen Hütte traf Skye aber nicht nur eine lang hinausgezögerte Entscheidung. Sie findet auch ein Tagebuch, aus dem Seiten herausgerissen wurden. Es muss von jemandem geschrieben worden sein, der ebenso in Angst vor den Wächtern lebte.

Nach der Rückkehr in ihr normales Leben ist alles anders. Es sind nicht nur überall Wächter und Rebellen – nein, die Charaktere haben sich in Skyes Abwesenheit verändert.

Cassie und Dan sind ein Paar, überglücklich und auf Wolke 7. Dennoch hält Cassie an dem Glauben fest, dass sich in der Beziehung zu Skye nichts ändern würde. Nichts, was sie beeinflussen könnte, denn nach wie vor weiß sie, dass Skye ihr etwas verheimlicht. Dies belastet die Freundschaft am meisten.
Auch mit Ian ist etwas passiert. Er wirkt stärker, selbstbewusster. Warum das so ist, findet Skye erst später heraus. Was für ein guter Freund er tatsächlich ist, erst richtig spät.

Eine große Veränderung machte aber Tante Jo durch. Von der lieben, verständnisvollen, „obercoolen“ Ziehmutter über die überfürsorgliche Glucke nach Skyes Rückkehr zur beinahe aggressiven Person gegenüber Asher.
Lange Zeit war ich genauso schockiert darüber wie Skye und wollte mehr erfahren.

Die Autorin hat sich für all ihre Charaktere wirklich etwas ausgedacht. So vorhersehbar die Geschichte an manchen Stellen auch gewirkt hatte, desto überraschender fand ich diese Entwicklungen.

Skye selbst verändert sich ebenfalls im Laufe des Buches. Nachdem sie endlich eine Entscheidung getroffen und sich das Gefühlschaos gelegt hatte, wirkte sie stärker und fokussierter. Sie arbeitete an ihren Kräften, es tauchen immer neue auf, wie beispielsweise die Tagträume. Sind es wirklich nur solche oder sind es Visionen, Kräfte des Lichts?
Doch so sehr sich ihr Verstand auch gegen den Orden und Devin sträubt, ihr Herz hat ihn nicht ganz aufgegeben.

Was auch Raven spürt. Die dunkle Wächterin tummelt sich nun auch an Skyes Schule und ist die Boshaftigkeit in Person. Aber auch sie hat ein Geheimnis, das mich mehr als überraschte – von ihrer Entwicklung ganz zu schweigen.

Der Schreibstil der Autorin macht es dem Leser erneut leicht, der Handlung zu folgen. Die einfache Erzählung aus Skyes Ich-Perspektive und die viele wörtliche Rede ließen die Seiten dahinfliegen, ohne dass ich es merkte. Die zahlreichen Träume und Visionen waren anfangs etwas verwirrend, schwer, vom restlichen Text zu unterscheiden, ich gewöhnte mich aber schnell daran und war vorbereitet.

Die Visionen wurden von der Autorin auf so unspektakuläre Weise in den „Alltag“ eingebaut, dass man sie beinahe gleich wieder vergessen könnte, weil sie zu „unrealistisch“ waren. Wie sehr ich mich hier täuschte, zeigten die weiteren Seiten.

Leider schob die Autorin erneut den spannendsten Teil der Geschichte, die größten Überraschungen und die stärksten Entwicklungen auf den Showdown und das Ende. Die gesamte Zeit davor wirkte größtenteils vorhersehbar, die Handlungen der Charaktere so offensichtlich, dass man ihnen die Lösung gerne zurufen würde.

Daher dümpelte die Spannung auf geringem Niveau voran und leistete sich kaum Höhepunkte. Das änderte sich im Laufe der zweiten Hälfte, in der kleinere Spannungsspitzen das Tempo Richtung Ende unaufhörlich antrieben und das Spannungsniveau kontinuierlich steigerten. Die letzten Seiten konnte ich kaum fassen und so stellt sich nur die Frage: Wo bleibt Teil 3?

Urteil:
Mit „Dark Skye“ konnte die Autorin ihre Idee auf fantastische Weise fortsetzen. Die Vorhersehbarkeit der ersten Hälfte wurde durch die genialen Überraschungsmomente der zweiten größtenteils aufgewogen. Das emotionale Hin und Her tritt in den Schatten der charakterlichen Entwicklungen. 4 Bücher für Jocelyn Davies Engelskampf.

Ein Must-Read für Fans von „Silver Skye“. Wem das Liebesdrama/-dreieck zu viel war, dem kann ich Mut zusprechen: Es hat nicht mehr oberste Priorität und alles entwickelt sich so ganz anders…

Die Serie:
Silver Skye
Dark Skye
Originaltitel: A Radiant Sky

©his-and-her-books.blogspot.de
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