Rezension zu Der Schmetterlingssammler von Joel Haahtela
Rezension zu "Der Schmetterlingssammler" von Joel Haahtela
von The iron butterfly
Rezension
The iron butterflyvor 12 Jahren
"Der Schmetterlingssammler" von Joel Haahtela erzählt die Geschichte einer unverhofften Erbschaft und einer Reise des Protagonisten in die eigene Vergangenheit. Als er (an einen Namen des Erzählers kann ich mich nicht erinnern) erfährt, dass ein ihm unbekannter Herr Ruzicka ihn als Alleinerben bedacht hat, vermutet er zuerst einen klaren Irrtum, muss dann aber erkennen, dass eindeutig „Er“ mit einem verarmten Haus und einer Sammlung, dem Verfall anheimfallender Schmetterlinge und der entsprechenden Fachliteratur bedacht wurde. Aber wo liegt die Verbindung zu ihm verborgen, welches Geheimnis steckt hinter einer Postkarte aus Griechenland oder einem Stückchen beflecktem Stoff in einer Schachtel? "Ein Roman, so federleicht, so schillernd und so geheimnisvoll wie ein Schmetterling." so propagiert der Klappentext...dieser Schmetterling ist ein Nachtfalter, von der Sorte, die Zerbrechlichkeit deutlich macht und Trübsal verbreitet. Die Geschichte um den Beschenkten, seine Reise durch Europa, seine Entdeckungen um den Schenker, die Zusammentreffen im Verlauf der Reise…nichts davon ist schillernd oder federleicht. Das Geheimnis dahinter ist finnisch-trübselig und farblos. Schade, schade, schade. Etwas mehr Freude, Glanz oder dieser finnisch-bissige Sarkasmus hätten dieser Entdeckungsreise gut getan, auch wenn es sich um traurige Begebenheiten, verborgen in den Nebeln des Vergessens handelt. Ein Funke Sonnenlicht, ein Quentchen Zuversicht oder gar eine Ladung Witz - Fehlanzeige. Ach herje, wieder eine Geschichte, die mich leer zurücklässt, die mir nichts schenken konnte. Zwei Sterne, weil das Cover so wunderbare Lepidoptera zeigt und vereinzelte Abschnitte zaghafte Ansätze von Poesie und Melancholie erhoffen ließen.