Cover des Buches So bitterkalt (ISBN: 9783492055512)
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Rezension zu So bitterkalt von Johan Theorin

Rezension zu "So bitterkalt" von Johan Theorin

von antjemue vor 11 Jahren

Rezension

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antjemuevor 11 Jahren
Sankt Psycho = Psychothrill? Leider nicht! Der schwedische Autor Johann Theorin ist mir durch seine bisher erschienenen 3 Teile seines Jahreszeitenquartetts, die allesamt auf der schwedischen Insel Öland spielen, bekannt. In diesen überzeugte er mich durch seinen Schreibstil, der auf eigentümliche Art und Weise Spannung aufbaute, die durch ihre Dichte fesselten, ohne dass es dabei aktionsreich zur Sache ging. Als ich bei Amazon Vine seinen neuen Kriminalroman „So bitterkalt“ entdeckte, war ich sehr interessiert und freute mich, dass ich ihn im letzten Restenewsletter bestellen konnte. Obwohl auf diversen Internetseiten etwas missverständlich als Fortsetzung der Öland-Reihe deklariert, handelt es sich bei „So bitterkalt“ um ein eigenständiges Buch. Geheimnisse Der Erzieher Jan Hauger bewirbt sich in der „Lichtung“. Das ist eine Kindertagesstätte in Valla, an der schwedischen Westküste, die der psychiatrischen Klinik Sankt Patricia angeschlossen ist. Die dort betreuten Kinder haben weiterhin beaufsichtigten Kontakt zu dem leiblichen Elternteil, der in der Klinik behandelt wird. Hintergrund dieses Experiments ist es, dass auch als gefährlich eingestufte Patienten die Chance haben sollen, irgendwann ins „normale“ Leben zurück zu finden. Prominentester Insasse von St. Psycho, wie die Klinik im allgemeinen Sprachgebrauch von Valla genannt wird, ist der psychopathische Kindermörder Ivan Rössl. Doch dieser ist nicht der Grund, warum sich Jan um diese Tätigkeit beworben hat. Jan hofft auf Kontakt zu der von ihm idealisierten Gitarristin und Sängerin Alice Rami, deren einzige vor vielen Jahren erschienene Langspielplatte bei Jan noch immer auf und ab läuft. Über Umwege hat er erfähren, dass Rami in Sankt Patricia sein soll. Außerdem verheimlicht er seinem Arbeitgeber ein wichtiges Detail aus seiner beruflichen Vergangenheit. Doch Jan ist nicht der Einzige, der in der „Lichtung“ Geheimnisse mit sich herum trägt… So bitter enttäuscht Sicher schockierten mich die schrecklichen Dinge, die Jan als 14-jähriges Mobbingopfer erdulden musste. Diese kamen nach und nach ans Licht und ich verstand selbstverständlich, dass er irgendwie kaputt war. Doch auch die nach und nach deutlicher werdenden Zusammenhänge um Rami machten mir seine Besessenheit von ihr nicht logischer. Sein Geheimnis um den kleinen Jungen, den er vor Jahren „verlor“, schockierte mich ebenfalls. Dabei machte ich mir allerdings eher Sorgen um die Kinder, mit denen Jan so ausgelassen in der Lichtung spielte. Ich persönlich mag es in Büchern, wenn ich sympathische Hauptfiguren habe, mit denen ich fiebern kann. Leider war mir Jan Hauger weder völlig unsympathisch, noch konnte er großartig Sympathiepunkte bei mir sammeln. Durch die vielen Seiten, über die ich mich durch Längen quälte, wurde er mir fast egal. Leider hat es Johann Theorin diesmal nicht geschafft mich an sein Buch zu fesseln. Obwohl sprachlich einfach und auf mehrere Handlungsstränge verteilt, spürte ich diesmal nicht die atmosphärische Spannung, durch die mir seine anderen Bücher so gefielen. Dieses zog und zog sich einfach. Erst auf den letzten 50 von insgesamt 467 Seiten kam die ersehnte Spannung auf. Die Wendungen im Showdown kamen für mich auch überraschend, wirkten aber auf mich nach den fürchterlichen Längen dann auch viel zu konstruiert. Schade, mehr als 2 Sternchen kann ich hier wirklich nicht geben.
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