Wer ist Cyril Avery und was hat Irland damit zu tun?
von camilla1303
Kurzmeinung: Wer ist Cyril Avery und was hat Irland damit zu tun?
Rezension
Cyril Avery ist kein echter Avery, denn er ist adoptiert und homosexuell. Dass er kein echter Avery ist haben ihn seine Adoptiveltern immer und immer wieder spüren lassen, aber wenn er kein echter Avery ist, wer ist er dann?
Das Buch erzählt die Geschichte Irlands von den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts bis heute, oder zumindest bis 2015, ohne wirklich viele Fakten über das Land zu nennen. So spiegelt es beispielsweise die Diskriminierung Homosexueller wieder. Ganz deutlich wird dies, als das Buch das AIDS-Zeitalter in den 70ern und 80ern nacherzählt, als AIDS eine „Schwulenkrankheit“ war und als nicht behandlungswürdig galt.
Das Buch ist aber auch eine stückweise Abrechnung des Autors mit seiner Heimat Irland, ein Land in der die Kirche das sagen hatte und noch immer hat. Deutlich wird es schon auf den ersten Seiten des Buches: Die 16-jährige Catherine wird auf Grund ihrer Schwangerschaft vom Pfarrer in der Kirche als Hure beschimpft und muss den Ort verlassen.
Der Klappentext verspricht: „The Heart's Invisible Furies is a novel to make you laugh and cry, while reminding us all of the redemptive power of human spirit.“, und damit wurde nicht zu viel versprochen. Teilweise ist die Geschichte so humorvoll, dass ich beim Lesen laut lachen musste; an anderen Stellen ist die Geschichte wieder zutiefst traurig und berührend. Von mir gibt es schon allein für die verschiedenen Gefühle, die das Buch beim Lesen auslöst, eine klare Leseempfehlung. Nach der Lektüre verstehe ich den Hype um Autor John Boyne auch wenn ich zu meiner Schande gestehen muss, dass dies der erste Roman war, den ich von ihm gelesen habe.