Cover des Buches Drachenglut (ISBN: 9783596809592)
B
Rezension zu Drachenglut von Jonathan Stroud

Anders, aber begeisternd!

von Buecherheld vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Altes Drachenthema mit neuen,innovativen Aspekten und Ideen versehen - das Ganze unterstützt durch einen fast schon poetischen Schreibstil!

Rezension

B
Buecherheldvor 6 Jahren


Da ich sowohl von Stroud's Bartimäus-Reihe als auch von den ersten drei Bänden von Lockwood & Co sehr begeistert gewesen bin, war ich natürlich auf sein früheres Werk gespannt - hatte allerdings auch so meine Befürchtungen, dass es meine Erwartungen unterwandern würde (wie das frühere Werke von Autoren so oft tun). Hier aber war dies nicht der Fall; ich wurde mit einer rundum gelungenen Geschichte überrascht!

Inhalt

Verwirrt und mit rot unterlaufenen Augen stolpert Michael McIntyre an einem heißen Sommernachmittag nach Hause. Zur selben Zeit wird auf dem Dorffriedhof ein altes, keltisches Kreuz ausgegraben. Dieses Kreuz hat jahrhundertelang einen gewaltigen Drachen tief unter der Erde festgehalten. Nun erwacht er zu neuem Leben. Und er hat von Michael Besitz ergriffen. Auch andere Dorfbewohner sind dem Drachen verfallen. Mit ihrer Hilfe könnte Michael unglaubliche Macht erlangen! Soll er sich denen anschließen, die den Drachen aus der Erde befreien wollen? Oder soll er gemeinsam mit seiner Familie dagegen ankämpfen? Ein atemberaubender Kampf zwischen Gut und Böse beginnt ...

Meinung

Ich wusste nicht wirklich, was mich erwartete und dann um so überraschter und begeisterter, da das altbekannte, ausgelutschte Drachenthema, welches schon in zahlreichen Büchern ausgiebig behandelt wurde, hier auf eine völlig neue Art und Weise interpretiert und mit innovativen, interessanten Ideen und Aspekten versehen wurde, die das Ganze zu etwas Außergewöhnlichem machen! Die Idee war also schon mal klasse...


Zudem konnte Stroud mich durch seinen eloquenten, bildhaften Schreibstil überzeugen, der teilweise fast schon poetische Züge annahm, z. B. "Zusammengerollt und verborgen vor Winternebeln und Sommersonne, liegt in einer Höhle unter dem Hügelgrab des alten Königs ein Drache." (Seite 7, Zeile 1-3, Ausgabe Büchergilde Gutenberg)


Die atemberaubende Spannung in dem Buch konnte mich fesseln, packen und in begeisternde Abenteuer mitreißen.


Aufgrund lediglich grob angerissener Charaktere und relativ vielen Perspektiven lässt sich in dem recht kurzen Buch nur schwer ein Sympathieträger der "guten" Seite finden. Vielmehr fiebert man mit den Antagonisten mit, welche wirklich perfekt bösartig gezeichnet waren. So hatte ich meine Befürchtungen, das Ende könne zugunsten der Protagonisten ausfallen und mich aufgrund der fehlenden Sympathie für diese enttäuschen. Ohne zu spoilern: Ganz unbegründet blieb meine Sorge nicht, ich kann jedoch mit dem Ende leben.


Ähnlich wie Lockwood & Co oder Bartimäus?


Wer sich hier allerdings eine ähnliche Geschichte wie Bartimäus oder Lockwood & Co erhofft, den muss ich enttäuschen. Das Buch ist vom Stil und der Thematik etwas komplett Anderes als die beiden Bestseller-Reihen. Auch den bekannten Sarkasmus sucht man hier vergebens. Hätte ich es nicht gewusst, wäre ich nicht darauf gekommen, dass dieses Buch von Jonathan Stroud geschrieben wurde. Ich fand das nicht schlecht, denn es zeigt die Vielfältigkeit seines Schreibtalents und meiner Meinung nach war es so etwas erfrischend Anderes, allerdings solltet ihr euch keine falschen Hoffnungen bzw. Erwartungen machen, sonst könnte man von dem Buch bitter und ernüchternd enttäuscht werden.


Fazit

Ein durchaus lesenswertes Buch, dass mich mit Spannung und Innovation sowie einem bildhaften Schreibstil überzeugen konnte. Zwar mangelt es an Sympathie und Tiefe bei den Protagonisten, jedoch zerstört es das Buch nicht, es gibt schließlich noch die genialen Antagonisten...
Wer sich hier allerdings eine ähnliche Geschichte wie Bartimäus oder Lockwood & Co erhofft, den muss ich enttäuschen. Das Buch ist vom Stil und der Thematik etwas komplett Anderes als die beiden Bestseller-Reihen. Auch den bekannten Sarkasmus sucht man hier vergebens. Hätte ich es nicht gewusst, wäre ich nicht darauf gekommen, dass dieses Buch von Jonathan Stroud geschrieben wurde. Ich fand das nicht schlecht, denn es zeigt die Vielfältigkeit seines Schreibtalents und meiner Meinung nach war es so etwas erfrischend Anderes, allerdings solltet ihr euch keine falschen Hoffnungen bzw. Erwartungen machen, sonst könnte man von dem Buch bitter und ernüchternd enttäuscht werden.

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