Cover des Buches Sehnsucht auf blauem Papier (ISBN: 9783868048483)
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Rezension zu Sehnsucht auf blauem Papier von Julia Fischer

Eine wunderbare Geschichte über Verlust, Feundschaft und Liebe

von Julitraum vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ergreifend und warmherzig, dazu wunderbar gefühlvoll gelesen - sehr zu empfehlen

Rezension

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Julitraumvor 8 Jahren
Die Heilpaktikerin Milli Gruber ist Ende 40 und lebt allein mit 2 Katzen in einer alten Münchner Villa mit einem verwunschenen Garten. Sie hat eine besondere Gabe, die andere vielleicht als unsinnig oder fast Hexenhaftes abtun würden, aber Milli hat eine sehr sensible und eigene Wahrnehmung der Dinge. Sie sieht Menschen in Farben und spricht mit ihrem Haus, legt Karten und Ähnliches. Milli hatte schon einige Beziehungen, aber keine hat ewig gehalten. Sie ist dennoch zufrieden mit ihrem Leben, kümmert sich gerne um andere, so auch um das Mädchen Marie, die Tochter einer alleinerziehenden Mutter, ihre Freunde und Bekannten und genießt auch oft die beruhigende Einsamkeit in ihrem Haus und Garten.

Eine gute Freunschaft pflegt Milli seit vielen Jahren auch zu dem Arzt Paul, die Beiden treffen sich regelmäßig jeden Mittwochnachmittag in einem Café und reden. Dabei ahnt Paul nicht, daß Milli schon lange in ihn verliebt ist, dennoch hat Milli in dieser Hinsicht nie Ambitionen oder Erwartungen gezeigt. Sie weiß, daß Paul seit Jahrzehnten glücklich verheiratet mit seiner Frau Emma ist. Milli ist zufrieden so wie es ist und genießt die regelmäßigen Gespräche mit Paul sehr.

An einem Herbstwochende, als Milli wie gewohnt mit dem Einkochen und Einmachen der Ernte aus ihrem Garten beschäftigt ist, ereilt sie eine schreckliche Nachricht. Pauls Arzthelferin teilt ihr mit, daß Pauls Frau bei einem Vekehrsunfall ums Leben gekommen ist. Milli ist tief erschüttert und kann das Gesagte noch gar nicht glauben. Wie mag es dann wohl erst Paul gehen, der in tiefer Liebe seit vielen Jahren mit seiner Frau verbunden war? Ihrem ersten Impuls folgend, will Milli Paul aufsuchen und ihm Trost spenden. Doch auf halber Strecke kehrt sie wieder um, denn ihr wird klar, daß sie das gar nicht kann. Das dies niemand kann, ihm in seinem unendlichen Schmerz trösten. Keiner kann ihm den Schmerz abnehmen. Vor allen Dingen weiß sie gar nicht, wie Pauls Reaktion sein wird. Daher beschließt Milli, ihm einen Brief zu schreiben, in dem sie versucht Worte zu finden, die ihm zeigen, daß sie für ihn da sein kann, wenn er das will. Sie versucht dadurch, ihm nahe zu sein, ihm Trost zu spenden. So nimmt sich Milli vor, Paul 1 Jahr lang jede Woche einen solchen Brief zu schreiben und ihm so neuen Halt zu geben. So erreichen ihn Woche für Woche Millis Brief in blauen Umschlägen, nur an Weihnachten ist es ein roter. Währenddessen geht das Leben weiter und hält auch für Paul und Milli Trauriges aber auch Schönes bereit.

Eine wunderbar warmherzige und ergreifende Geschichte über Verlust, Freundschaft und Liebe, dazu sehr gefühlvoll gelesen von der Autorin des Buches. Ich hätte mir keine bessere Stimme vorstellen können. Diese Geschichte regt zum Nachdenken an und wirkt lange nach und in manchen Sitationen wird sich der Hörer vielleicht auch ein bischen selbst erkennen können.
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