Cover des Buches Lanze und Licht (ISBN: 9783785557426)
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Rezension zu Lanze und Licht von Kai Meyer

Rezension zu "Lanze und Licht" von Kai Meyer

von DieKirsche vor 12 Jahren

Rezension

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DieKirschevor 12 Jahren
„Das Schwert auf seinem Rücken war einst für die Götter geschmiedet worden, aber ein Krieger war er nicht. Seine Liebe gehörte einem Mädchen mit Zauberkräften, doch auch ein Magier war er nicht. Und obwohl er um das Schicksal Chinas kämpfte, war er selbst kein Chinese.“ (S.9) Diese Sätze sind mit die ersten aus Lanze und Licht und ich fand diesen Auftakt einfach toll. Das Buch knüpft nahezu nahtlos an seinen Vorgänger an und dem Leser werden kapitelweise die Wege der nun wieder getrennte Wege gehenden Charaktere beschrieben. So erfährt man aus mehreren Perspektiven etwas über die großen Zusammenhänge und die Pläne des Aethers. Gleichzeitig sorgt dies teils dafür, dass man den Überblick über den zeitlichen Ablauf verliert, da manche Ereignisse früher spielen, aber später berichtet werden. Der Autor hat so auch die Möglichkeit für zahlreiche Cliffhanger, die er auch nutzt, wodurch die Spannung im Buch nahezu konstant hoch bleibt. Landschaften und Umgebungen werden wieder toll beschrieben, so dass man die Szenarien förmlich vor sich sieht. Die Charaktere entwickeln sich in diesem Band eher wenig. Man erfährt ein wenig über Feiqing und lernt auch einige neue Personen kennen. Einzig Niccolo wandelt sich ein wenig und das leider ins negative. „Du dummer, kindischer, selbstgerechter Narr!“ heißt es auf S.328 über ihn. Ein zutreffendes Zitat, das mir das Lesen der letzten Episoden des Buches erschwert hat. Niccolo hat wie zum Ende von Band eins schon angedeutet nur noch Mondkind im Kopf, denkt weder an sein Volk noch an den drohenden Untergang der Erde. Für mich ist diese scheinbare Liebe einfach nicht glaubwürdig dargestellt. Niccolo wirkt egoistisch und naiv. Kein Held, von dem ich lesen möchte. Das heißt nicht, dass nicht auch Protagonisten Fehler machen dürfen, sollen sie sogar, denn das ist menschlich, aber Niccolo handelt zum Ende hin nur noch selbstgerecht. Zwar denkt er ab und an nochmal an Nugua und die anderen, doch das wirkt dann irgendwie fehl am Platz. Die Geschichte selbst entwickelt sich auf interessante Art und Weise weiter und die chinesische Mythologie wird weiter eingeflochten. Dies und der gute Schreibstil von Kai Meyer sowie die schillernden Charakter, machen das Buch dann doch zu einer guten Nebenbeilektüre. FAZIT: Für mich weder noch besser als Band eins. Die Ereignisse wirken harmonischer aufeinander abgestimmt, dafür konnte mich dieses Mal insbesondere Niccolos Handlungsweise nicht überzeugen. Wer Band eins mochte, findet hier eine lesenswerte Fortsetzung. Wertung: 3,5 Punkte
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