Cover des Buches Winterseele - Kissed by Fear (ISBN: 9783473585083)
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Rezension zu Winterseele - Kissed by Fear von Kelsey Sutton

Personifizierte Gefühle

von EmmyL vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Interessante Geschichte - wenig überzeugende Umsetzung.

Rezension

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EmmyLvor 6 Jahren
Elisabeth ist eine Außenseiterin. In der Schule bleibt sie lieber für sich und auch zu Hause gleicht das familiäre Leben ehr einer Zweckgemeinschaft. Der Vater ist ein dem Alkohol verfallener brutaler Schläger, der Bruder hat das Studium abgebrochen und die Mutter hat Angst vor der eigenen Tochter. Richtige Freunde hat Elisabeth leider nicht, denn es ist ihr nicht möglich etwas zu fühlen. Solange sie sich erinnern kann empfindet Elisabeth weder Hass noch Liebe, weder Freude noch Trauer. Obwohl sie die Gefühle nicht spürt, sind sie ihr nicht unbekannt, denn sie erscheinen ihr in menschlicher Gestalt. Sobald jemand Wut oder Trauer empfindet wird er von einem Gefühl berührt. Elisabeth besitzt die seltene Fähigkeit, sich mit den Gefühlen zu unterhalten. Besonders Fear ist von dem Mädchen fasziniert. Während er unter den Menschen Angst verbreitet, ist es Elisabeths Immunität, die ihn immer wieder zu ihr zieht. Als eine dunkle Gestalt Elisabeths Leben bedroht, muss sie sich ihrer wahren, schmerzvollen Vergangenheit stellen.

Der Autorin ist es gelungen, eine mystische Geschichte um personifizierte Gefühle zu spinnen. Elisabeth erzählt ihre Erlebnisse in der Ich-Form im Präsens. Nachts träumt sie immer wieder den gleichen Traum aus unterschiedlichen Perspektiven. Von Mal zu Mal offenbaren die Träume mehr schmerzvolle Details. In ihren Träumen kann sie fühlen, sobald sie erwacht dehnt sich die Leere in ihrem Inneren wieder aus. Da die Protagonistin nichts fühlt, ist der Roman sehr distanziert geschrieben. Dies hat allerdings auch mich als Leser davon abgehalten, eine emotionale Bindung aufzubauen. An einigen Stellen fehlte mir die Logik, um der Story zu folgen. Der große Showdown schwankt zwischen vergangenen Erinnerungen und der Gegenwart, dadurch geht viel der aufgebauten Spannung wieder verloren. Ein richtiger Liebesroman liegt mit diesem Werk ebenfalls nicht vor. Durch den Mangel an Gefühl kann sich für mich zwischen Elisabeth und Fear keine knisternde Stimmung entwickeln. Eigentlich handelt es sich eher um ein großes Familiendrama und die Verarbeitung von Verlusten. Die grundsätzliche Idee zum Roman ist interessant, das Ergebnis für mich leider nicht überzeugend.

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