Rezension
Kiaravor 15 Jahren
Klaus Merz ist ein 1945 in Aarau geborener Schweizer Schrifsteller, der für seine Werke schon mit einigen Preisen, wie z.B. dem Hermann-Hesse-Literaturpreis und dem Gottfried Keller-Preis, ausgezeichnet wurde. In seiner neuen Novelle "Der Argentinier", die im Haymon Verlag erschienen ist, erzählt Lena, Kuratorin einer Privatsammlung, einem alten Klassenkameraden die Lebensgeschichte ihres Großvaters. Dieser reist kurz nach dem zweiten Weltkrieg nach Südamerika um dort sein Glück als Gaucho zu versuchen. Ein hartnäckiger Heuschnupfen zwingt ihn aber bald dazu seinen Traum aufzugeben. Zwei Jahre später kehrt er wieder zurück in seine Heimat und zu Amelie, die während seiner Abenteuerreise unbeirrt auf ihn gewartet hat. Die Erinnerungen an seine Zeit in Argentinien hütet er bis zu seinem Tod und erst danach lüftet sich ein lang verschwiegenes Geheimnis. Dieses kleine feine Buch offenbart nach und nach die Geschichte eines ungewöhnlichen Mannes. In leisen Tönen werden die Puzzlestücke seines Lebens zusammengefügt um ganz am Ende sein großes und vollkommen unerwartetes Geheimnis zu enthüllen und uns Leser ganz verblüfft zurückzulassen. Besonders schön fand ich die Art wie Klaus Merz uns vom Argentinier erzählt: Die Enkeltochter berichtet dem Ich-Erzähler vom Tod ihres Großvaters und erinnert sich an immer mehr Passagen seines Lebens. Neugierig war ich auch darauf mehr über den uns völlig unbekannten Ich-Erzähler zu erfahren. Aber auch von ihm wurden schließlich einige wenige Details preisgegeben. Die drei Pinselzeichnungen von Heinz Egger verleihen dem ohnehin schön gestalteten Buch eine ganz besondere Note.