Cover des Buches Die Herzleser (ISBN: 9783453119390)
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Rezension zu Die Herzleser von Kristine Kathryn Rusch

Rezension zu "Die Herzleser" von Kristine Kathryn Rusch

von Wolfspeaker vor 12 Jahren

Rezension

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Wolfspeakervor 12 Jahren
Das Cover des Buches ist ziemlich interessant: Zwei völlig verschiedene Frauen, die sich gegenüber stehen, in ihren Körpern sieht man zwei sich stark ähnelnde Männer – die doch verschieden sind. Zwischen den Frauen steht eine exotische Lampe oder Pfeife. Ich vermute stark, dass das Cover die beiden Herzleserinnen und die beiden Prinzen zeigt – und damit absolut zu dem Inhalt des Buches passt. Der Herzleserin Stashie steht der grausame Tod ihrer Familie durch den Feldherren Tarne noch genau so vor Augen wie einst. Ihre Gefährtin Dasis kann ihre Qual nicht verstehen – und überzeugt Stashie, mit ihr in die Hauptstadt zu reisen, um dort die Gelegenheit auf weit mehr Geld als sie je verdient haben am Schopfe zu ergreifen: Denn der König sucht zwei Herzleser, die ihm sagen können, welcher seiner beiden Söhne nach ihm den Thron besteigen soll. Der König will seinen Thron dem Prinzen mit dem reinen Herzen überlassen – ganz im Gegensatz zu seinem obersten Heerführer Tarne, der nur seine Macht weiter ausbauen möchte. Wie werden sich die Herzleserinnen entscheiden? Kristine Kathryn Rusch geht nicht gerade zimperlich an die Beschreibung der Geschehnisse. So wird der Überfall auf Stashies Dorf mit all’ seiner Brutalität ziemlich detailliert beschrieben – eine Tat, die auch Stashies späteres Leben weiterhin überschattet. Wie Stashie zur Herzleserin wurde, beschreibt Kristine Kathryn Rusch allerdings nur in Nebensätzen und Gedanken der Hauptpersonen. Über die Profession der Herzleser erfährt man jedoch mehr. Die Herzleser treten immer als Paare auf, meistens Frauen. Ein Paar in Liebe vereint – Untreue würde das Ende ihrer Profession bedeuten – die eine mit der Gabe, die Herzen der Menschen zu malen, die andere mit der Gabe, diese zu deuten. In der Beziehung der beiden Herzleserinnen Stashie und Dasis kriselt es, als sie in die Hauptstadt kommen. Und die Anwesenheit Tarnes macht es nicht einfacher. Aber Stashie und Dasis machen nur einen Teil der Geschichte aus, der andere Teil gehört den Prinzen, Zwillingsbrüdern. Es ist Tradition, dass nur einer von ihnen König werden kann – eine Tradition, die die beiden seit ihrer Kindheit Seite an Seite stehenden Brüder zu entzweien droht (was von Tarne nur gefördert wird). Abgesehen von Tarne gibt es keinen wirklichen Bösewicht in der Geschichte. Die Hauptpersonen sind Menschen mit Stärken und Schwächen, Fehlern und Tugenden. Die Herzleser zeigen den Menschen diese auf, aber wer liest ihre Herzen? “Die Herzleser” erzählt nicht von Kriegen, auch wenn welche enthalten sind, und auch die gesponnen Ränke und Intrigen sind nicht das, was wirklich zählt. “Die Herzleser” erzählt von Liebe und Vertrauen, sie erzählt eine Geschichte über die Herzen der Menschen, seien es nun Prinzen oder Herzleser. Ich kann nicht sagen, ob “Die Herzleser” damit ein wirkliches Goldstück ist, lesenswert ist es aber allemal.
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