Cover des Buches Reise nach Edinburgh (ISBN: 9783958180123)
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Rezension zu Reise nach Edinburgh von Lisa McAbbey

Eine aufregende Reise, die perfekt unterhält!

von merlin78 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Eine sehr unterhaltsame Reise, die viele Überraschungen im Gepäck hat :)

Rezension

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merlin78vor 9 Jahren

England, 1745:
Samantha hat es nicht leicht in ihrem Leben. Vor vier Jahren verlor die damals 14jährige ihre Eltern an das Fieber und muss seither bei ihrer Tante leben, die sie nichts anderes als ausnutzen möchte. Samanthas Erbe hat die Familie um die boshafte Tante bereits verjubelt, nun soll noch die Mitgift an sie fallen, wenn Samantha endlich verheiratet ist. Doch davon will die junge Frau nichts wissen. Im letzten Moment nimmt sie Reißaus und verschwindet mit einer Postkutsche aus London in Richtung Schottland.

Mit an Bord der Kutsche befinden sich ein paar sehr skurrile Persönlichkeiten, die Sam zunächst nicht so recht einordnen kann. Glücklicherweise reist auch sie in Verkleidung, so dass sie sich als junger Bursche Samuel Hart unter die Reisegesellschaft mischen kann. Doch es wird immer schwerer, ihre Tarnung aufrecht zu halten. Besonders, da ihre Tante ihr bereits gefährlich nah auf den Fersen ist.
Gleichzeitig reist noch ein anderer Passagier mit, der eine geheime Mission verfolgt. Angeblich soll ein Spion in der Kutsche sein, der wertvolle Informationen nach Schottland schmuggeln soll. Er ist der Einzige, der das ganze verhindern kann. Doch als er sich am Ziel glaubt, muss auch er erkennen, dass er dem wahren Spion längst auf den Leim gegangen ist.

Eine spannende Fahrt beginnt und offenbart eine Menge Geheimnisse,
die alle Passagiere mitgebracht haben…

Das Debüt der österreichischen Schriftstellerin Lisa McAbbey katapultiert den Leser bereits auf den ersten Seiten ins England des 18. Jahrhunderts und schildert lebendig und aufregend die Reise von sieben Weggefährten auf dem Weg von London nach Edinburgh.

Gleich zu Beginn wird deutlich, dass in diesem Buch zwei Personen im Mittelpunkt stehen. Zum einen gibt es dort Samantha, die von allen nur Sam genannt wird. Sie hat sich verkleidet und bangt in ihrer Tarnung um ihre persönliche Freiheit und Zukunft. Sie ist ein starker Charakter, die als Frau nur wenig zu sagen hat. Doch ihrem Gegenüber bietet sie gerne Paroli. So auch dem angeblichen Landschaftsdesigner Henry James, der Sam in der Kutsche direkt gegenüber sitzt. Henry erkennt gleich zu Beginn, dass Sam eine Frau ist, doch scheint er damit alleine zu sein. Er reizt diese gerne und bringt sie damit regelmäßig aus der Fassung. Sam ahnt jedoch nicht, dass auch Henry nicht alles offenbart hat. Er hat eine Mission und muss alle Anwesenden genau in Augenschein nehmen. Zu seinem Pech verfällt er Samanthas grünen Augen recht schnell.

Obwohl die 10-tägige Reise gerade zu Beginn noch relativ lang erscheint, schafft es Lisa McAbbey spielerisch, kleine feine Noten in die Unterhaltungen hineinzubringen und die Fahrt mittels einiger unvorhersehbarer Ereignisse aufzupeppen. Da alle Personen mögliche Spione sein könnten, kann auch der Leser während der ganzen Lesezeit mit raten. Einzig Samantha ist als mögliche Kandidatin ausgeschlossen. Alle anderen Reisenden geben sich große Mühe, ihre wahre Natur zu verheimlichen.

Die Handlung ist aufregend und voller Spannung beschrieben. Wenn auch ab und an die Dialoge zwischen den Protagonisten etwas langatmig erscheinen, schafft es die Autorin hervorragend, die nächsten Aktionen in Szene zu setzen und dadurch wieder für neue Unterhaltung zu sorgen. Die Geschichte beinhaltet neben dem kriminalistischen Hintergrund auch eine reizende Romanze, die für zusätzlichen Schwung in der Erzählung sorgt. Sam und Henry geben sich regelmäßig einen herrlichen Schlagabtausch, der keinem von beiden in nichts nachsteht. Ihre Wortgefechte bieten eine humorvolle Note, die nicht zu verachten ist.

Einzig der Abschluss hätte ein wenig mehr Leidenschaft verdient. Dabei blieben ein paar sprühende Funken auf der Strecke, die für ein großes Finale hätten sorgen können. Doch die Auflösung um den Spion, den Agenten auf geheimer Mission und die Flucht vor der intriganten Familie ist ideal gelungen und lässt das Werk so in einem glaubhaften Licht erscheinen.

Fazit: „Reise nach Edinburgh“ bietet nicht nur für Fans des historischen Genres wunderbare Unterhaltung. Die Geschichte ist bildlich beschrieben und vermittelt eine gute Dynamik, die verzaubert und fesselt. Mit authentischen und sympathischen Protagonisten und einer bezaubernden Liebesgeschichte im Gepäck, macht die Reise nach Edinburgh ihrem Namen alle Ehre. Von mir gibt es 5 von 5 möglichen Sternen und eine große Leseempfehlung.

Interview & Rezension zum Buch findet ihr auch bei Merlins Bücherkiste!
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