Cover des Buches Die Schattenschwester (ISBN: 9783442313969)
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Rezension zu Die Schattenschwester von Lucinda Riley

Folge deinem Stern

von Connys_Buecherwelt vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Wie gewohnt toll geschrieben von Lucinda Riley. Eine spannende Geschichte, die besonders mit ihrem historischen Erzählstrang überzeugt.

Rezension

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Connys_Buecherweltvor 7 Jahren
"Und vor allen Dingen: Kümmere dich um Dich selbst. Und folge Deinem Stern, denn der Zeitpunkt dazu ist gekommen." (S. 40)

Seit ihrer Kindheit sind Star und ihre Schwester Cece aufs engste miteinander verbunden. Bisher ist Star ihrer Schwester überall hin gefolgt und hat sogar ihr Cambridge Studium für sie aufgegeben. Doch nun ist es für Star endlich an der Zeit, aus dem Schatten von Cece zu treten. Denn wie schon ihren beiden Schwestern Ally und Maia zuvor hat ihr verstorbener Adoptivvater Pa Salt auch Star eine Spur zu ihrer wahren Herkunft hinterlassen. Diese verweist zunächst auf eine kleine Londoner Buchhandlung, wo Star auf den exzentrischen Besitzer Orlando Forbes trifft; nichtsahnend, dass ihre Wege sie kurz darauf nach High Weald in Kent auf einen alten Familienlandsitz führen. Wird Star dort den Schlüssel zu ihrer Vergangenheit und ihr Glück finden?

"Die Schattenschwester" ist bereits der dritte Band der Sieben Schwestern-Serie von Lucinda Riley. Bisher hat mir die Reihe um die Schwestern d'Aplièse gut gefallen und ich war schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und auf Stars Geschichte. Das Warten hat sich auf alle Fälle gelohnt. Denn nach dem enttäuschenden Roman "Helenas Geheimnis" findet die Bestsellerautorin hier zu ihrer alten Stärke zurück und beweist einmal mehr ihre Klasse.

"Eiche und Zypresse gedeihen nicht im Schatten des jeweils anderen." (S. 41)

Im Mittelpunkt stehen gleich zwei einzigartige Frauen aus Vergangenheit und Gegenwart. Einerseits Star bzw. Asterope, die dritte Schwester, die sich 2007 auf die Suche nach ihrer wahren Herkunft begibt und dabei in Kent landet, und andererseits Flora MacNichol aus dem Lake District, deren Handlungsstrang die Jahre 1909 bis 1944 umfasst. Besteht eine Verbindung zwischen Flora und Star? Ist Flora vielleicht sogar eine Vorfahrin von ihr? Mit Hilfe von Floras Tagebüchern, die ihr Orlandos mürrischer Bruder Maus überreicht, taucht Star tief ein in Floras faszinierendes und bewegendes Leben. Mit ihr habe ich richtig mitgefühlt und ihre fiktive Story hat sogar noch einen realen historischen Hintergrund. Denn Flora trifft in ihrem Leben auf viele interessante Persönlichkeiten wie z.B. König Eduard VII., seine Mätresse Alice Keppel oder die berühmte englische Kinderbuchautorin Beatrix Potter und sie umgibt auch selbst ein großes Geheimnis.

"Nichts war für ewig, auch wenn Menschen sich das erhofften. Man konnte letztlich immer nur den Augenblick genießen." (S. 498)

Stars Geschichte dagegen überzeugte mich nur bedingt. Ich habe sie zwar gern auf ihrem Weg begleitet, doch da gab es so einige Sachen, die mich störten. Zum Beispiel, dass die hochintelligente Star mit ihrem Top-Abschluss in englischer Literatur ihr ganzes Glück in typischen Frauenarbeiten wie Kochen, Gärtnern und Haushalt sieht, dass sich Maus und Star fast durchgängig siezen und dass hier vieles vorhersehbar ist und zu glatt geht. Recht gewöhnungsbedürftig ist auch Buchladenbesitzer Orlando. Beim Lesen stellt man sich hier eher einen 60jährigen im Tweedjacket vor, daweile ist Orlando erst 36. Er ist wohl tatsächlich aus der Zeit gefallen, wie Star es so treffend bemerkt. Und mit dem männlichen Namen Maus konnte ich mich auch nicht wirklich anfreunden, selbst wenn dieser am Schluss eine überraschende Erklärung findet.

Dennoch vergehen die 600 Seiten wie im Fluge und man vergisst regelrecht die Zeit beim Lesen. Lucinda Riley schreibt einfach toll, die englische Landschaft rund um Kent und den Lake District bildet eine wunderbare und atemberaubende Kulisse und ich fühlte mich rundum gut unterhalten, auch wenn die komplizierten Familiengeflechte und vielen Namen manchmal verwirren. Das letzte Kapitel ist dann wie gewohnt schon der nächsten Schwester (Cece) gewidmet und macht neugierig auf Band 4. Denn nicht nur die Herkunft der Schwestern ist rätselhaft, sondern auch Pa Salts Tod. Ich denke ja fast, dass dieser noch lebt. Aber mal schaun, was sich da noch so alles ergibt.

Insgesamt kann ich daher die "Die Schattenschwester" empfehlen. Eine gelungene und spannende Fortsetzung, die besonders mit ihrem historischen Erzählstrang überzeugt. 4 Sterne von mir.
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