Cover des Buches Gottes leere Hand (ISBN: 9783937357409)
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Rezension zu Gottes leere Hand von Marianne Efinger

Rezension zu "Gottes leere Hand" von Marianne Efinger

von Andrea Lu vor 14 Jahren

Rezension

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Andrea Luvor 14 Jahren
Nachdem ich das Buch beendet hatte habe ich est einmal eine Nacht darüber schlafen müssen um das Gelesene sacken zu lassen. Wenn Freundinnen mir aus ihrem Krankenhausalltag erzählen, dann kommen immer wieder Sequenzen vor, die auch in diesem Buch beschrieben sind. Mal kann man sie mit einem Augenzwinkern lesen, mal kommen beklemmende Gefühle in einem hoch. Dabei muss man festhalten, dass es sich hier nicht um einen Tatsachenbericht handelt sondern um eine fiktive Geschichte, obwohl einen so manches Mal das Gefühl überkommt, dass dieses Buch der Realität näher ist als man es eigentlich haben möchte. In diesem Buch geht es zu einen um Dagmar, aufopferungsvolle Krankenschwester in der Gastroenterologie des Marienhospitals. Sie versucht den Spagat zwischen Menschlichkeit und Nähe am Patienten und der nicht zu beherrschenden Arbeitsflut, die beim besten Willen nicht geschafft werden kann. Um sie herum wird der Alltag des Pflegepersonals und der Ärtzteschaft beschrieben mit allen Nickeligkeitenen die in jedem Betrieb zu finden sind. Zum anderen ist da Manuel Jäger. Der 37jährige glasknochenkranke Mann wird aufgrund von akkuter Atemnot ins Marienhospital eingeliefert. Manuel wollte alles, aber nie wieder in ein Krankenhaus! Er weiß, was dort auf ihn zukommt. Ignorante Ärtze, überforderte Krankenschwestern und die ständige Angst sich im Krankenhaus eine Infektion zu holen, die für ihn lebensbedrohlich ist. Einziger Lichtblick ist Schwester Dagmar, die ihn sehr an seine verstorbene Lebensgefährtin erinnert. Sie haben einen Draht zueinander, aber hilft ihm das weiter? Und dann ist da noch Wendelin Weihrauch, ein dementer alter Mann in immer wechselnden poppigen Schlafanzügen, der mehr zu sein scheint als ein Patient auf Station. Während des Lesens ist es mir teilweise heiß und kalt den Rücken hinuntergelaufen. Ich fing an zu hoffen niemals als kranker oder alter Mensch in ein Krankenhaus eingeliefert werden zu müssen. Dieses Gefühl bleibt, auch wenn die Autorin es wunderbar versteht verfahrene Situationen zu entspannen, Konflikte zu entschärfen und die ergreifenden Schiksale der Protagonisten zum Teil zum Positiven zu wenden. Ich habe alles in allem ein wunderbares Buch gelesen. Eines der besseren Bücher in meinem Leben und jetzt schon ein absolutes Highlight in diesem Jahr. Sehr empfehlenswert!!!
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