Cover des Buches Hexenliebe (ISBN: 9783426514313)
Rezension zu Hexenliebe von Marita Spang

Unterhaltsamer Liebesroman vor historischem Hintergrund

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Spannend zu lesen, aber eher Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund als Historienroman.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Autorin Marita Spang, geb. 1959, ist Psychologin und arbeitet als selbständige Beraterin. Sie ist in Trier aufgewachsen und lebt heute in der Nähe von Bingen. Bei „Hexenliebe“ handelt es sich um Marita Spangs ersten historischen Roman.


Inhalt: „1613. Überall in Deutschland lodern die Scheiterhaufen. Der Hexenwahn greift um sich und hält auch Einzug in der Eifelherrschaft Neuerburg, nahe Trier. Die junge ­Claudia von Leuchtenberg kämpft vergeblich dagegen, dass ihr Oheim als Landesvater die Verfolgungen unterstützt. Hilflos muss sie mit ansehen, wie Unschuldige sterben und sich gewissenlose Richter und Henker schamlos am Gut der Verurteilten bereichern. Erst als Claudias Jugendfreundin Barbara verhaftet und der Hexerei angeklagt wird, ersinnt sie einen waghalsigen Plan, um das System mit seinen eigenen Waffen zu schlagen“ (Verlagsinfo).


Marita Spang hat mit „Hexenliebe“ einen umfassend recherchierten historischen Roman geschrieben. Ihr rund 650 Seiten umfassendes Werk (ungewöhnlich für ein Debüt) wartet mit einem beeindruckend großen Aufgebot an teils erfundenen, teils durch Quellen belegte Charaktere auf. Aufgrund der Beschreibung mancher Figuren fühlte ich mich mitunter an die Lektüre mancher Märchen erinnert. Das gilt auch für die Beziehungen der in „Hexenliebe“ auftretenden Personen zueinander. Da gibt es Claudia von Leuchtenberg, die wie eine ungeliebte Stieftochter aufgrund ihrer Herkunft einen schweren Stand hat und schwer unter der Missgunst ihrer boshaften Cousine Adela und darunter, dass diese von der Tante bevorzugt wird, zu leiden hat. Und Sebastian de la Val erscheint gar prächtig wie ein Prinz.


Das reichhaltige Personal und die komplexe Geschichte von Beziehungen und Erbstreitigkeiten nimmt einigen Raum des Romans ein. Das erfordert vom Leser ein gewisses Maß an Geduld, die aber gegen Ende des ersten Viertels dadurch belohnt, wird, dass sich ihm eine spannende Handlung auftut. In der Folge entfaltet die Geschichte einen Sog, dem sich der Leser kaum noch zu entziehen vermag.


Ich würde „Hexenliebe“ jedoch nicht als einen historischen Roman über Hexenprozesse und Hexenverfolgung bezeichnen. Vielmehr handelt es sich meines Erachtens in erster Linie um einen Liebesroman, bei dem die Schilderung historischer Ereignisse lediglich als Rahmen dient. Die Hauptpersonen sind für mich eindeutig Sebastian de la Val und Claudia von Leuchtenberg. Die Handlung des Romans bezieht einen Großteil ihrer Dynamik aus dem Konflikt zwischen Liebe und Pflichtgefühl, dem sowohl Claudia als auch Sebastian unterliegen. Immerhin ist die Vermählung des jungen Mannes mit Barbara Dietz, der besten Freundin von Claudia, eine beschlossene Sache. Insofern liegt der Schwerpunkt der Handlung eindeutig auf der zweiten Teil des als Titel gewählten Wortes „Hexenliebe“. Daneben bietet der Umfang des Buches genügend Platz für eine ganze Reihe von Nebenhandlungen, die viel mit Familien- und Erbstreitigkeiten zu tun haben. Stoff genug, für mehr als nur einen Roman.


Marita Spang: Hexenliebe

Knaur Taschenbuch 656 S.

EUR 9,99

ISBN: 978-3-426-51431-3

auch als E-Book erhältlich


Diese Rezension wurde auch auf http://autoreninfo.over-blog.de/2015/03/marita-spang-hexenliebe-buchbesprechung.html veröffentlicht.

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