Rezension zu Ein beschissenes Sortiment an Schwierigkeiten von Markku Ropponen
Rezension zu "Ein beschissenes Sortiment an Schwierigkeiten" von Markku Ropponen
von savanna
Rezension
savannavor 13 Jahren
Die Herangehensweisen, um einen Mordfall aufzuklären, unterscheiden sich bei der Polizei und bei einem Privatdetektiv unter Umständen deutlich. Dass auch eher unkonventionelle Ermittlungswege zum Erfolg führen können, beweist der finnische Detektiv Otta Kuhala. Mit mäßigem Interesse widmet sich Kuhala gerade dem Diebstahl auf einer Baustelle, als er zusätzlich mit einem gänzlich anderen Fall beauftragt wird: Der ortsbekannte Juwelier Krassi wird als vermisst gemeldet. Als nach kurzer Zeit der Hauptverdächtige des Werkzeugdiebstahls ermordet wird, erhält auch dieser Fall eine unerwartete Dynamik. Für Kuhala kommt es damit zu Überschneidungen mit der polizeilichen Ermittlung, die er galant zu umgehen versucht. Als die Machenschaften des gesuchten Juweliers auch ins benachbarte Russland weisen, reist der Detektiv engagiert, aber eher unvorbereitet über die Grenze. Spätestens dort wird sich Kuhala bewusst, dass er sich mit seiner berufsbedingten Neugier in ernste Schwierigkeiten manövriert hat. Mitten hinein in sein beschauliches Heimatstädtchen hat der finnische Autor Markku Ropponen seine Kriminalfälle gesetzt. Die Kombination aus der Ruhe Mittelfinnlands und dem Wortwitz des Skandinaviers hat Ropponen verdient mehrere Auszeichnungen eingebracht. Er lebt mit seiner Familie mitten im Ort des Geschehens, in Jyväskylä. Nach „Finnischer Mittsommer“ ist diese Neuerscheinung nun der zweite Fall für den eigenwilligen Ermittler Kuhala. „Ein beschissenes Sortiment an Schwierigkeiten“ ist ein erfrischender Kriminalroman, der sich mit wenig Blutverlust und viel Erheiterung von der Masse der skandinavischen Krimis abhebt. Für den Umfang eines normalen Taschenbuches gehen die Ermittlungen erstaunlich tief ins Detail – spätestens mit dem letzten Drittel der Ermittlungen muss der Leser seine Konzentration zusammen halten, um keine der Argumentationslinien aus dem Gedächtnis zu verlieren. Ein Krimi mit einem hohen Anspruch an die vollständige Auflösung des gesamten Sortiments an Schwierigkeiten und einem fast humorvollen Grundtenor.