Cover des Buches Horst der Held (ISBN: 9783423211345)
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Rezension zu Horst der Held von Matthias Praxenthaler

Leider keine literarische Heldentat

von mehe vor 7 Jahren

Rezension

M
mehevor 7 Jahren
Dieses Stück Trash-Literatur nimmt uns mit in das Leben von Horst Gurk. Von der Taufe bis zum Grab ist sein Weg gepflastert mit Stolpersteinen und Fettnäpfchen und kein Klischee wird vergessen.


Gestraft mit seinem altmodischen Namen und seinen konservativen Eltern führt Horst eine schreckliche Kindheit und Jugend geprägt von Unterdrückung. In der Schule sind es die stärkeren und cooleren, nicht aber schlaueren, Kinder die ihn hänseln, zuhause regieren Mama und Papa bis über die Volljährigkeit hinaus.
Der Erfolg seiner Emanzipationsversuche ist wenn überhaupt eher kurzfristig. Dennoch führt er ein geheimes Zweitleben und probiert sich aus wie Jugendliche es eben so machen. Vorbild ist hier stets der coole Kinoheld Rambo.
Da es auch in der Liebe lange Zeit nicht klappt - wer hätte es gedacht - besucht Horst eines Tages ein Bordell, um seine Jungfräulichkeit endlich zu verlieren. Dieser Schritt verändert alles und bringt so einiges ins Rollen. Horst steht vor einem Selbstfindungs- und Survivaltrip in die Freiheit, denn er hat als 10.000 Besucher besagten Freudenhauses eine Reise nach Vietnam gewonnen. Zwar ist Horst nun befreit von all den Lasten der Kindheit und Jugend doch sein Leben bleibt turbulent und er lässt keine Skurrilität und Abstrusität aus. Happy End? - Naja!


Dieses Buch verspricht Lachanfälle, geerntet hat es von mir aber vielmehr Kopfschütteln und oft auch ein bisschen Ekel.
Die Handlung ist ziemlich sinnfrei und die Geschichte auch an allen Ecken und Enden reichlich überzogen. Besonders schlimm fand ich die finale Abstumpfung des Titel"helden", der ja eigentlich kein Dummer war aber letztendlich zu viel Rambo gesehen hat. Rebellion schön und gut aber das muss nicht sein!
Vielleicht trifft das Ganze eher den Humor pubertierender Jungen, die gerade eine ähnliche Selbstfindungsphase durchlaufen. Aber selbst die sollten sich lieber kein Beispiel an Horst nehmen - hier sieht man nur, wie man es besser NICHT macht. Absolut nicht heldenhaft!
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