Cover des Buches Doing it (ISBN: 9783551311047)
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Rezension zu Doing it von Melvin Burgess

Gute Idee, mangelnde Umsetzung

von eightletters vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Abstoßende Charaktere und verwirrende Perspektiven vereiteln das Lesevergnügen doch enorm.

Rezension

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eightlettersvor 9 Jahren
Klappentext
Der gut aussehende Dino ist überzeugt, dass er und die ebenso gut aussehende Jackie das perfekte Paar wären - und völlig frustriert, weil jedes ihrer heißen Dates mit einer Abfuhr von Jackie endet. Der coole Jonathon hat eine Schwäche für die warmherzige, zuverlässige Deborah - und ein Problem, das zuzugeben, denn Deborah ist - nun ja - ziemlich füllig. Der zurückhaltende Ben lebt den Traum jedes Teenager-Jungen, er hat eine Affäre mit seiner Lehrerin - doch irgendwie geraten die Dinge außer Kontrolle. Was denkt er, was fühlt sie? Was fühlt er, was denkt sie? Doing it - Jugendliche im Wirrwarr der Gefühle!

Rezension
Ein Jugendbuch wie es im Buche steht! Das verrät schon der Klappentext. Doing It ist mein zweites Bzch von Melvin Burgess, nachdem ich mit seiner Jugenddystopie Death begann. Hier gefiel mir die Geschichte gut, der Schreibstil und die Charaktere enttäuschten mich jedoch. Schon einmal hat Burgess gezeigt, dass die beste Idee ohne einen guten Schreibstil nicht besonders viel Wert hat. Mit einer zweiten Lektüre, deren Klappentext ebenso vielversprechend klang, wollte ich dem Autoren eine nächste Chance geben.

Wir erleben die Geschichte aus der Perspektive dreier jugendlicher Schüler, deren Leben sich zu diesem Zeitpunkt komplett um Sex dreht. Durch verschiedene Perspektiven werden die unterschiedlichen Gedankengänge gut beleuchtet. Schreibstil und Bildlichkeit passen sich den jeweiligen Charakteren gut an, man hat keinen Einheitsbrei. Der ständige Wechsel fordert jedoch auch seinen Preis: er stiftet Vewirrung. Die Perspektiven wechseln teilweise innerhalb eines Kapitels, manchmal weniger Sätze, fast übergangslos. Dies stellt die ein oder andere Stolperfalle im Lesefluss.

Mit den drei Perspektiven kommen drei Charaktere, drei ihnen entsprechende Schreibstile, die nicht jeden Geschmack treffen. Gerade Dino ist ein eher abstoßender Charakter, was sich auch in einem vulgären Stil widerspiegelt. Sich daran zu gewöhnen fällt sehr schwer, gleichzeitig polarisiert er natürlich. Man soll Einblick in die Gedankenwelt jugendlicher Männer erhalten, jedoch wünscht man sich im Fortlauf der Geschichte, dass diese nicht der Wahrheit entspricht. Hemmungslos schreibt Burgess von Respektlosigkeit gegenüber Frauen und jugendlichem Leichtsinn.

Abseits vom Schreibstil ist die Handlung eher schwach. Es gibt keinen roten Faden, es geschieht nicht wirklich etwas. Man dreht sich im Kreis, während sich jugendliche Dramen häufen. Früher oder später verläuft man sich und strebt einem Ende entgegen. Es fällt dem Leser schwer, dem Buch Aufmerksamkeit zu schenken, man kann problemlos Seiten überspringen, ohne etwas verpasst zu haben.

Fazit
Ich würde sagen, dass dieses Buch schwer einzuschätzen ist - ich hatte ein persönliches Problem mit den drei Protagonisten, die ich als absolut unsympathisch empfand. Leider wurde mein Lesevergnügen deutlich gestutzt. Ich habe mich nur noch nach einem Ende gesehnt. Dass nichts passiert ist, hat es für mich nur noch schlimmer gemacht. Nichts als heiße Luft. Von diesem Autoren lasse ich zukünftig die Finger, denn mein erster Eindruck wurde nur bestätigt.
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