Cover des Buches Die unendliche Geschichte (ISBN: 9783570260944)
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Rezension zu Die unendliche Geschichte von Michael Ende

Rezension zu "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende

von Manuela vor 16 Jahren

Rezension

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Manuelavor 16 Jahren
Der junge Bastian Balthasar Bux wird von seinen gleichaltrigen Mitschülern regelmäßig verspottet und regelmäßig durch die Gegend gejagt, und das nur, weil die Natur ihm nicht das Aussehen und den Körper eines Boyband-Pop-Sternchens gegeben hat. Auf einer dieser Hetzjagden sucht Bastian Zuflucht in einem Antiquariat, dessen Besitzer gerade ein Buch liest. „Die unendliche Geschichte“ steht auf dem Umschlag. Und weil Bastian ein Bücherwurm ist und das Buch so interessant aussieht, nimmt er es kurzerhand mit, legt sich auf den Speicher seiner Schule und beginnt zu lesen. Es gibt wohl nur wenige, die diese Geschichte nicht kennen, nicht zuletzt von den Verfilmungen und Serien. Aber nur ein Bruchteil davon hat wahrscheinlich das Buch gelesen, das den Filmen zu Grunde liegt. Auch ich habe mich lange davor gedrückt, obwohl ein Exemplar des Buches stets vor meinen Augen in der Schulbibliothek lag. Es war von derselben Ausgabe wie das, das jetzt in meinem Bücherregal steht: Ein rotes Buch mit einem grauen, schön verzierten Schutzeinband, dessen Seiten mit Rot und Grün bedruckt sind und dessen Kapitel mit verschlungenen Anfangsbuchstaben versehen sind. Also eine wunderschöne Aufmachung, die der nachempfunden ist, die im Buch selbst beschrieben wird. Das habe ich mir also gekauft, nachdem mir die Schulbibliothek nicht mehr zugänglich war. Und nachdem ich es gelesen hatte, verstand ich auch, was andere meinten, wenn sie sagten, dass die Filme das Buch verhackschnetzelt haben. Ich stimme aus ganzem Herzen zu. Auf jeden Fall bin ich froh, nicht zu den Menschen zu gehören, die glauben, nach einem Film das Buch zu kennen (bzw. umgekehrt). Das Grundgerüst und das Grundthema, das „Die unendliche Geschichte“ ausmacht, wurden zwar übernommen, aber zahlreiche Szenen und v.a. die Essenz des Grundthemas („Tu was du willst“) wurden geändert, wodurch einiges vom Zauber des Buches verloren ging. Michael Ende entführt den Leser in eine wundersame Welt und zeigt ihm diese aus zwei Perspektiven – der ihrer Bewohner und der Bastians. Man kann sich nur schwer entscheiden, für wen man mehr sympathisieren soll, während die Ereignisse sich entwickeln. Einerseits sind Bastians Wünsche und sein daraus resultierendes Verhalten verständlich (und wer dagegen Einspruch erhebt sollte vorher einmal ehrlich mit sich selbst sein =), andererseits würde man ihn dafür am liebsten schlagen, damit er zur Besinnung kommt. Aber ich will nichts verraten, nur dass die Geschichte wirklich einen fast völlig anderen Lauf nimmt als der Film und dass die Hardcover-Ausgabe jeden einzigen Cent wert ist, schon alleine wegen der – wie schon gesagt – wunderwunderschönen Aufmachung. Ich will mehr Bücher, die so liebevoll gestaltet sind!
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