Cover des Buches Waldesstille (ISBN: B07CKQBC19)
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Rezension zu Waldesstille von Nadine Teuber

Freund oder Feind?

von rewareni vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Eine Frau, die für ihr Ziel kämpft, auch wenn es um Leben und Tod geht.

Rezension

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rewarenivor 6 Jahren

Sarah hat es bisher nicht leicht in ihrem Leben gehabt. Ihre kleine Schwester Hannah verschwindet spurlos, die Mutter verlässt die Familie und auch der geliebte Vater ist eines Tages weg. Also kommt sie in eine Pflegefamilie, wo sie noch mit drei Brüdern aufwächst. Sarah entwickelt sich zu einer Einzelgängerin, die akribisch ihr tägliches Sportprogramm durchzieht, die es liebt in der freien Natur zu sein und die es sich zur Aufgabe gemacht hat, nach ihrem verschollenen Vater zu suchen. Da sie keine Freunde hat und es hasst Gespräche zu führen ist sie vollkommen überfordert, als sich ihr Studienkollege Nils dazu bereit erklärt mit ihr gemeinsam eine Woche durch den Wald zu wandern, um ihr zu helfen nach ihrem Vater zu suchen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelingt es sogar Sarah sich darüber zu freuen, dass sie in Nils einen scheinbar gelehrigen Schüler gefunden hat, dem sie zeigen kann, wie man im Wald ohne technische Hilfsmitteln und ohne mitgenommener Verpflegung überleben kann. Doch schon bald ereignen sich immer mehr verwirrende Dinge, wo Sarah nicht mehr weiß, ob Nils ein Freund oder ein Feind ist. Welch furchtbaren Ereignisse und Erlebnisse noch auf sie zukommen werden, kann Sarah zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Die Autorin Nadine Teuber entführt den Leser in ihrem Thriller ,,Waldesstille´´ in eine spannende und bedrückende Welt von Personen, für die Menschlichkeit ein Fremdwort sind. Ihre Protagonistin erzählt, in der ICH- Form geschrieben, ihren inneren Kampf darüber, wie sie ihr gestecktes Ziel ihre ,,richtige´´ Familie zu finden, durchziehen möchte. Es fällt nicht immer leicht mit ihr warm zu werden, weil sie sehr oft emotionslos reagiert. Da sie von ihrer Familie entwurzelt wurde, sind ihr wirkliche und tiefe Gefühle abhandengekommen. Was sie aber besitzt ist ein unbändiger Wille an ihr Ziel zu kommen, wie sie dort hinkommt, ist ihr im Grunde egal. Sie wird als sehr disziplinierte Frau dargestellt, die sich keine Schwächen erlaubt. Ihr dargestelltes Sportprogramm ist nicht nur für sie wichtig, sondern nimmt auch einen wichtigen Teil für die Handlung ein.

Spannend und auch interessant beschrieben ist die Wanderung durch den Wald, wo man als Leser einen guten Eindruck davon bekommt, wie man es mit Verstand, Sachkenntnisse über essbare Pflanzen…., aber auch die nötige Überwindung dazu aufbringen ein Tier zu töten um es essen zu können, schaffen kann in freier Natur zu überleben. Da war für mich Sarah zu emotionslos bezüglich der Jagd, da es im Grunde keine Notsituation war, obwohl man es natürlich nicht gegenüber stellen kann mit dem Thema der Massentierhaltung…., über die in der Leserunde diskutiert wurde.

Die Geschichte ist spannend und manchmal auch unheimlich geschrieben, wo man sich einige Szenen lieber nicht so genau vorstellen möchte. Der Schluss war zwar für mich ein wenig zu konstruiert und nicht ganz nachvollziehbar, aber ansonsten war es ein guter Thriller, wo man bis zum Ende noch unerwartete Wendungen präsentiert bekommen hat.


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