Die Macht der Musik
von camilla1303
Kurzmeinung: Die Macht der Musik
Rezension
Der berühmte nigerianische Sänger Taduno weigert sich Loblieder über den Diktator und sein Militärregime zu singen, weshalb er sich im politischen Exil befindet. Als er nach drei Monaten, trotz Bürgerkrieg, in seine Heimat nach Lagos zurückkehrt, kann sich niemand mehr an ihn erinnern. Seine große Liebe, Lela, wurde vor seiner Ankunft vom Geheimdienst verschleppt. Doch auf der Suche nach ihr muss er sich entscheiden: Soll er die Regierung mit seinen Liedern preisen, um Lela zu retten und somit sich selbst und sein Volk verraten oder soll er seiner Überzeugung treu bleiben und damit Lela verraten und für immer verlieren?
„Tadunos Lied“ ist ein Plädoyer für die Zivilcourage: Es zeigt wie wichtig Gemeinschaft und Zusammenhalt ist, jedoch auf fast kafkaeske Weise. Wie ich das Buch bewerten soll, weiß ich jedoch nicht, was mich auch an die Bücher Kafkas erinnert. Der Autor lebt selbst in Nigeria. Er hat die Zeit der Militärdiktatur miterlebt und versucht in seinem Debütroman in Märchenform, zumindest kommt es mir so vor, das Erlebte zu verarbeiten und vor dem Erstarken Einzelner zu warnen, aber gerade sein Schreibstil hat mich das zeitweise nicht erkennen lassen. Ich hatte eine völlig andere Erwartungshaltung an das Buch. Ich habe mir erwartet mehr über Nigeria und die Zeit der Diktatur und des Bürgerkriegs zu erfahren, diese Erwartungen hat das Buch nicht erfüllt. Ob ich deshalb dem Buch einen Abzug geben kann, oder ob ich einfach die falsche Leserin für das Buch war, will ich nicht beurteilen.
Eines hat das Buch aber geschafft: Es hat mich zum Nachdenken angeregt und ich habe mich selbst über Nigeria und seine Geschichte informiert.