Cover des Buches London Stalker (ISBN: 9783896675606)
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Rezension zu London Stalker von Oliver Harris

Belsey in der Welt der Stars und Sternchen

von MissStrawberry vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ausgerechnet Nick Belsey im Kreise der Reichen und Schönen - kann das gutgehen?

Rezension

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MissStrawberryvor 7 Jahren
Detective Nick Belsey, eine Mischung aus Columbo und Schimanski, nur noch extremer, ist trotz aller negativen Eigenschaften ein absoluter Sympathieträger. Seine Eskapaden machen Spaß, auch wenn man immer wieder rufen möchte: lass das doch sein, das bringt doch nur Ärger! Seine Art, so daneben sie ist, fesselt den Leser. Keiner mag so kaputt wie Belsey sein, aber es liest sich einfach gut!

Seit „London Killing“ hat sich einiges im Leben des Detectives getan. Inzwischen ist er vom Dienst suspendiert und versucht, unter dem Radar zu bleiben. Das ist bei seiner Art gar nicht so einfach! Denn schon rutscht er in eine interessante, aber gefährliche Sache. Eine alte Dame sucht ihn in seinem Unterschlupf, einer stillgelegten Polizeiwache, auf, und bittet um seine Hilfe. Belsey soll ihren Sohn Mark Doughty finden. Die Spur führt Belsey zu Amber Knight, einem It-Girl, das ein Parfüm herausbringt zur eigenen Hochzeit – und Doughty scheint ein übler Stalker zu sein. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Dinge komplizierter sind, als sie scheinen und ein Mord rückt Belsey selbst in den Fokus der Ermittlungen. Als dann Nicks Ex-Boss Geoff McGovern erscheint, gerät alles aus den Fugen …

Der neue Band um Nick Belsey ist rasant und natürlich very british. Doch dieser kaputte Ermittler nimmt dem Londoner Krimi seine Steifheit und würzt ihn mit Humor und einer Spur Bissigkeit. Teils gleitet alles ins Extreme ab, doch findet Oliver Harris auch wieder in die Spur zurück. Einzig das Ende ist diesmal etwas außer Kontrolle geraten und erweckt in mir den Eindruck, dass Harris unbedingt einen Abchluss-Knaller brauchte. Hier wäre in meinen Augen weniger mehr gewesen, denn es wirkt einfach zu übertrieben und ist sehr unglaubwürdig.

Der Stil ist sehr leicht lesbar. Keine unnötigen Verschwurbelungen, keine getarnten intellektuellen Vorträge – einfach ein dreckiger britischer Ermittler in dreckigen britischen Ecken. Dazu eine gute Dosis schwarzem Humor und schon ist das Erfolgsrezept gerührt!

Leider muss ich auch sagen, dass mich das Buch ohne Nick diesmal nicht so gefesselt hätte. Obwohl er selbst weit ab jeder Norm ist, gerät er in Kreise, die noch viel schräger als er sind. Vielleicht beginnt die Serie hier mit dem dritten Band zu schwächeln – das ist meist die große Klippe bei Reihen. Doch der größte Teil des Buches war fesselnd und nachvollziehbar, sodass ich gerne dennoch vier Sterne gebe.
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