Cover des Buches Katzentango (ISBN: 9783741241697)
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Rezension zu Katzentango von Oliver Peetz

Schockierend ... gut geschrieben

von Popi vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Schockierend ... gut geschrieben

Rezension

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Popivor 7 Jahren
Katzentango

Klappentext:

Der junge Iho wächst im sozialen Brennpunkt einer Großstadt auf. Jugendkriminalität, Gewalt und Drogen bestimmen in diesem Ghetto den Alltag.
In einem Keller begegnet der ängstliche Junge einer Gruppe verwahrloster Jugendlicher, die sich bei einem Ritual in einen ohnmachtsähnlichen Trancezustand versetzen. Iho, der sich auf das seltsame Ritual einlässt, verliert dabei das Bewusstsein und liegt mehrere Stunden ohnmächtig auf dem kalten Boden des Kellers. Alleingelassen von der Gruppe. Als er zu sich kommt, hat sich etwas verändert. Er hat sich verändert. Er folgt der Stimme in seinem Kopf und beginnt zu morden.
Als Ihos geliebte Mutter an seinem fünfzehnten Geburtstag stirbt, verbringt er noch mehrere Tage mit der Toten in der Wohnung. Der aufkommende Druck der Öffentlichkeit zwingt ihn schließlich, das Viertel zu verlassen. Zu Fuß und ohne Ziel.
Nach Tagen und Nächten der Entbehrungen kommt es durch eine geheimnisvolle Katze zu einer schicksalhaften Begegnung mit einem alten Mann, der allein in einem abgelegenen Waldgebiet wohnt.

Autor:

Oliver Peetz:
Das dritte Werk innerhalb eines Jahres, reiht sich nahtlos in den eigenwilligen Schreibstil des gebürtigen Oldenburger Autoren Oliver Peetz ein.
Sein unstetes Leben am Rande der Gesellschaft, sein Talent und seine Fantasie bilden weiterhin die Grundlage für immer neue Ideen, die er in erschreckender Ehrlichkeit "zu Papier" bringt.
Der mittlerweile fünfzigjährige Autor, der mit seiner Familie in einem kleinen Ort am Rande der Lüneburger Heide lebt, arbeitet unermüdlich an weiteren Werken, in der eine Katze oft eine nicht unwesentliche Rolle spielt.


Meine Meinung:

Verstörend. Abgründig. Dunkel. Seelenschmerz. Aufwühlend. Hoffnungslosigkeit. Hoffnung.
Das sind die Worte, die bei mir hängen bleiben werden, nachdem ich dieses Buch gelesen habe.
Die Geschichte von Iho, der in einem sozialen Brennpunkt heranwächst und sich seinem Schicksal beugt. Er beugt sich auf seine eigene Art und Weise und es ist erschreckend, wieviel Gefühl es in mir ausgelöst hat.
„Katzentango“ ist auch mit dem selben Gefühl geschrieben worden ... und es gehört mehr dazu, als nur eine Fantasie, ein solches Buch zu schreiben.
Ich kenne Oliver nicht ... aber ich kenne mich.
Dieses Buch ist kein Katzenschmusebuch, im Gegenteil, es ist entsetzlich.
Entsetzlich realistische Gedankengänge eines Jugendlichen, die nur wirklich verstanden werden können von Menschen, die nicht auf der Sonnenseite herangewachsen sind.
Dieses Buch ist wichtig.
Wichtig um zu begreifen ... wichtig um Vorurteile zu verbannen.
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob diese Geschichte wirklich jeden in seinen Tiefen erreicht, ich hoffe es aber.
Ich hoffe auf ein Wachrütteln eines Jeden ... ob er sich nun Betroffen fühlt oder nicht.
Ich hoffe auf eine Wirkung, nicht unbedingt die Wirkung, die es auf mich hatte, nein das hoffe ich ganz sicher nicht, es würde etwas voraussetzen ... ich hoffe auf Verständnis, auf Hinsehen und auf Begreifen, wenn man jemanden begegnet, dem es nicht so gut geht wie Millionen anderen ... auf Handeln ...
Naja ... die Hoffnung stirbt zum Schluss.
Sorry, es ist eine etwas sehr eigenwillige Rezi, aber eben auch ... mein eigen.
Und auch die kann nicht jeder verstehen ... und das ist vollkommen OK.
Danke Oliver, für dieses Buch.
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