Rezension
Der dritte Roman Paolo Giordanos „Schwarz und Silber“ ist eine Hommage an ein Kindermädchen, an die Haushaltshilfe Signora A.
Durch diese gegebene äußere Form erzählt Giordano stilistisch brillant vom menschlichen Bestreben, es müsse doch durch das eigene Leben etwas Dauerhaftes geschaffen werden, etwas Sinnvolles - etwas, an das man selbst und andere sich gerne erinnern könnten.
Gleichnishaft zeigt er das Leben der Signora A., sie erkrankt an Krebs, es bleibt nur das Sterben – ihre Sammlung, ihre Wohnung nichts bleibt für immer und so zeigt er „die sehr schnelle Demontage eines ganzen Lebens, das dem Bewahren geweiht war“.
So demontiert erscheint auch das Leben des Ich-Erzählers, die Ehe scheitert, kommende Generationen werden nur sporadisch und am Rande erwähnt, denn auch ihr Tun, ihr Leben wird vergebens sein und muss daher im Buch nicht weiter ausgeführt werden.
Gibt es also keine Hoffnung? Nein, natürlich nicht , doch leider kann der Autor die von ihm so bravourös dargestellte Wahrheit nicht ertragen und fügt ein märchenhaft-süßliches Happy-End hintan. Aus einfach-wahrem Schwarz wird trügerisch-glitzerndes Silber. Schade.