Cover des Buches Das Amulett der Zauberin (ISBN: 9783426509180)
Rezension zu Das Amulett der Zauberin von Patricia Coughlin

Rezension zu "Das Amulett der Zauberin" von Patricia Coughlin

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
(Rezension von Feder) Eve Lockhart ist kein gewöhnlicher Mensch: Sie ist eine waschechte Zauberin und eine ziemlich mächtige, wenn man ihrer Großmutter Glauben schenken will. Nutzen schlägt sie aus diesen Fähigkeiten aber nicht, denn das eine Mal, das sie Magie verwendet hat, ging so gründlich daneben, dass sie ebenjenem Teil ihres Lebens abgeschworen hat. Mit dem Magischen konsequent aus ihrem Leben verbannt, hat sie hart gearbeitet, um sich ein solides und für sie glückliches Leben aufzubauen – ohne Magie und ohne Mann. Doch eine Wohltätigkeitsauktion bringt beides schlagartig zurück in ihr Leben. Nicht nur dass sie für eine irrsinnige Summe einen seltenen Anhänger ersteigert, der ihr auf seltsame Weise vertraut ist. Nein, auch der geheimnisvolle und unglaublich gutaussehende Gabriel Hazard taucht wie aus dem Nichts auf und ist ebenfalls hinter der Kette her. Was die beiden noch nicht ahnen, ist, dass die Kette etwas unglaublich Dunkles bindet, das sie mit ihren Bemühungen zu entfesseln drohen. Die ganze Geschichte beginnt mit einem spannungsgeladenen Prolog, der einen dramatischen Einblick in die Vorgeschichte gewährt und kurz umreißt, warum die Protagonistin der Magie und der Liebe abgeschworen hat. Bewegend und mitreißend führt einen die Autorin hier an das Hauptgeschehen heran und ehe sich der Leser versieht, steckt er schon mitten in der Geschichte, die zwar nicht wirklich mit Innovativem aufwarten kann, aber dennoch zu fesseln vermag. Die Autorin webt mit ihren Worten einen ganz eigenen Zauber, der den Charme der Geschichte ausmacht und zum Weiterlesen einlädt. Auch der Fortgang der Handlung bietet zwar keine Überraschungen, lässt aber auch keine Langeweile aufkommen, sodass sich eine kontinuierliche Spannung aufbaut, die eine gute Unterhaltung bietet, auch wenn das Ende – zumindest für mich – ziemlich vorhersehbar war. Dennoch kann ich nicht behaupten, dass das Buch schlecht wäre. So waren die Charaktere beispielsweise – abgesehen von einem kleinen Ausrutscher – liebevoll gestaltet und gut durchdacht. Eve Lockhart ist eine wirklich einnehmende Figur, die erfreulicherweise trotz ihrer Gabe nicht überzogen dargestellt wird. Sie hat der Magie bewusst abgeschworen und hält sich daran. Auch ihre „Superkräfte“ fallen zwar eindrucksvoll, aber nie übermächtig aus und was das Wichtigste ist: Sie hat Fehler und Schwächen, die man auch als solche bezeichnen kann, die sich zusammen mit ihrem Charakter entfalten und sie genauso wie ihre Talente authentisch und liebenswert machen. Sie ist keine Superheldin, sondern eine ganz normale, starke und selbstbewusste Frau, die ihr Leben auf ihre Art und Weise meistert. Sie ist eine große Persönlichkeit, der der männliche Protagonist in nichts nachsteht. Er wirkt geheimnisvoll und man sieht ihm schon auf hundert Meter Entfernung an, dass er etwas verbirgt. Ein Manko an seinem Charakter ist allerdings dieses schon zur Anfang extrem zur Schau gestellte „Ich brauche keine Liebe, die nützt nichts“-Gehabe. Das fand ich dann doch etwas überzogen und im Laufe der Geschichte merkt man auch recht zügig, dass es wirklich etwas aufgesetzt ist und in der Intensität keinen Halt in seinem Wesen hat. Ist dieses unnötige Gehabe endlich auf ein normales Maß zusammengeschrumpft, da offenbart sich dahinter ein tiefgründiger Mann, der einiges an Leid hinter sich hat und eine schwere Bürde mit sich trägt. Dass er diesbezüglich der Liebe und dem Leben etwas resignierter, möglicherweise auch distanzierter gegenübersteht, ist wiederum sehr gut nachvollziehbar und von der Autorin dann schön in Szene gesetzt. Die Charaktere mit ihren teilweise schlagkräftigen Dialogen haben mich nicht nur einmal zum Schmunzeln gebracht. Sie sind das Herz der ganzen Geschichte und spielen ihre Rolle hervorragend. Stilistisch gibt es ebenfalls nichts an „Das Amulett der Zauberin“ auszusetzen. Es liest sich alles flüssig und sehr angenehm. Die eingängigen Beschreibungen beschwören mühelos die richtigen Bilder herauf und setzen die Handlung in eine sehr passende Atmosphäre, sodass ich für die Dauer der Lektüre doch sehr gut unterhalten war. Wer eine leichte Unterhaltung für kalte Winterabende zu Hause sucht, die den Leser zwar wenig fordert, aber dafür mit einer magischen Liebe aufzuwarten weiß, der sollte bei „Das Amulett der Zauberin“ ruhig zugreifen.
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