Rezension zu Die Gottessucherin von Peter Prange
Rezension zu "Die Gottessucherin" von Peter Prange
von Jane_Eyre
Rezension
J
Jane_Eyrevor 14 Jahren
Peter Prange erzählt in seinem historischen Roman „Die Gottessucherin“ die Lebensgeschichte von Gracia Mendes – einer jüdischen Frau, die ihr Leben lang darum kämpft, einen Ort auf der Welt zu finden, an dem sie ihren Glauben leben darf, ohne dafür verfolgt oder ausgeschlossen zu werden. Auf der Suche danach und nach ihr selbst, zieht sie durch ganz Europa. Von Anfang an wird Gracia als glaubensfeste, starke und von ihrem Umfeld geprägte Frau dargestellt. Im Laufe der Geschichte wird sie jedoch immer besessener von ihrer Mission, sodass sie nicht nur ihr persönliches Glück, sondern auch das ihrer Familie aufs Spiel setzt und sich von sich selbst und meiner Meinung nach auch immer mehr vom Leser entfernt. Gracia verändert sich einerseits stark durch die grausame Zeit in der sie lebt; die Inquisition und Verfolgung der Juden in Europa. Aber auch durch die Erwartungen, die andere an sie stellen und denen sie nicht gerecht werden kann ohne ihr persönliches Glück zu riskieren. Peter Prange schafft es meiner Meinung nach sehr gut, einen historischen Hintergrund mit einer spannenden Geschichte einer starken Frau zu verknüpfen. Und auch wenn mir stellenweise einige Passagen zu grausam und detailliert beschrieben wurden, hat mich das Buch gefesselt. Durch das wunderbare Erzähltalent vom Autor habe ich beim Lesen eine Achterbahnfahrt aus Grauen, Entsetzen, Mit fiebern, hoffen und bangen erlebt.