Cover des Buches Red Rising - Im Haus der Feinde (ISBN: 9783453534421)
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Rezension zu Red Rising - Im Haus der Feinde von Pierce Brown

Hat mich erst in der zweiten Hälfte gefesselt

von Jisbon vor 7 Jahren

Rezension

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Jisbonvor 7 Jahren
"Red Rising: Im Haus der Feinde" ist eine insgesamt gelungene Fortsetzung, aber es hat eine Weile gedauert, bevor ich mich richtig auf die Handlung einlassen konnte. Zu Beginn hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte etwas zäh ist, obwohl einiges passierte. Keine Figur ist sicher und wie im Vorgänger werden die ganzen Probleme und persönlichen Schwächen schonungslos und fast schon brutal ausgeleuchtet. Charaktere werden geopfert, andere werden verletzt oder mit erschütternden Enthüllungen konfrontiert, sie verlieren Freunde und Verbündete. Trotz all dem konnte das Buch mich erst etwa bei der Hälfte richtig packen. Vielleicht lag es daran, dass die Geschichte zwei Jahre nach Ende des ersten Bandes einsetzt und ich somit das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Es mich ebenfalls ein wenig gestört, dass es ein paar Zeitsprünge zwischen den Kapiteln gab. So konnte Brown sich auf die wichtigsten Ereignisse konzentrieren und die Handlung rascher vorantreiben, doch ich hätte auch die Lernprozesse interessant gefunden. Man bekommt oft nur eine kurze Zusammenfassung, was in der Zwischenzeit passiert ist, und das war besonders dann schade, wenn das vorherige Kapitel eine bedeutsame Wendung versprach. Außerdem spielten die politischen Entscheidungen und Diskussionen eine wichtige Rolle, was notwendig war, mir allerdings etwas trocken vorkam.

Besonders gefallen hat mir, dass der Protagonist schwierige Entscheidungen treffen musste und bereit war, Opfer zu bringen. Er trauert um die Freunde, die er verliert, und wägt nicht gerne ab, was mehr wert ist. Trotzdem tut er es, selbst wenn er auf Widerwillen stößt, und ich fand gut, dass der Autor diese Realität der Kriegsführung so ehrlich dargestellt hat. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass es ihm zu leicht fällt, sich in einer Liga der mächtigsten Personen im Imperium zu behaupten, doch dann hat er wieder Rückschläge erlitten. Er gibt nie auf, verfolgt seinen Plan und passt sich so weit möglich an neue Umstände an, aber er ist nicht unfehlbar und keineswegs perfekt. Das fand ich wirklich gut und realistisch.

Auch der zweite Band erzählt eine sehr komplexe Geschichte, die mit der kalten, harten Realität einer Rebellion umgeht und zugleich Momente liefert, die zu Tränen rühren können. Die erste Hälfte konnte mich zwar nicht ganz überzeugen, die zweite dagegen schon und gerade das Ende war sehr spannend und macht auf jeden Fall neugierig auf "Tag der Entscheidung".3,5/5 Sternen
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