Cover des Buches Watership Down (ISBN: 0743277708)
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Rezension zu Watership Down von Richard Adams

Meiner Meinung nach überbewertet und langatmig

von WildRose vor 9 Jahren

Rezension

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WildRosevor 9 Jahren
Ja, "Watership Down" ist ein Klassiker und viele Leute behaupten, wer das Buch schlecht bewertet, habe es nur nicht richtig verstanden. "Watership Down" wird von vielen Lesern als politische Allegorie und/oder Gesellschaftskritik betrachtet. Der Autor selbst hingegen äußerte mehrmals, bei "Watership Down" handle es sich einfach um eine Geschichte über Kaninchen. Irgendwie kommt mir dies sogar wahrscheinlicher vor - natürlich ähneln die Kaninchen in ihren Gesellschaftssystemen, in ihrer Handlungsweise und ihren Denkmustern oft Menschen, aber dies ist doch nur logisch, wurde das Buch doch aus der Sicht eines Menschen geschrieben. Da ist es klar, dass die Tiere bis zu einem gewissen Grad dargestellt werden wie Menschen und daher auch Diktaturen, das Streben nach Freiheit, Loyalität, Zusammenhalt etc. behandelt werden. Selbst wenn ich dieses Buch jedoch als politische Allegorie oder Gesellschaftskritik verstehe, kann ich ihm nicht mehr als zwei Punkte geben. Die Handlung ist von der Idee her zwar fesselnd, wurde meiner Meinung nach aber sehr schwach umgesetzt. Es kommt einfach keine richtige Spannung auf, vielleicht auch deshalb, weil der Autor immer nach demselben Schema agiert, und das mehr als 400 Seiten lang: Es gibt ein Problem, Problem wird gelöst, es gibt ein neues Problem, Problem wird gelöst... Da die Kaninchen auch eine spirituelle Ader haben, erzählen sie sich zwischendurch Geschichten von El-Arairah, einer Art Kaninchen-Fürst, die für die Kaninchen wohl so etwas ist wie eine Art Kaninchen-Gott. Die Erzählungen sind aber ziemlich langweilig geschrieben, konnten mich jedenfalls überhaupt nicht begeistern.
Was ist zu den Kaninchen zu sagen? Nun ja, richtige Persönlichkeiten haben sie nicht, mal abgesehen davon, dass Fiver weise ist und "Visionen" hat, Hazel der supertolle Anführer ist, den alle bewundern und respektieren, und es sich bei Bigwig um ein starkes, mutiges Kaninchen handelt, werden die Kaninchen kaum wirklich charakterisiert. Im Grunde genommen erkennt man in ihren Persönlichkeiten null Tiefe und es gibt kaum etwas, das sie voneinander unterscheidet.
Wäre die Geschichte wirklich abenteuerlich gewesen, dann hätte ich ihr mehr Sterne gegeben, auch wenn ich nicht von einer tieferen Bedeutung überzeugt bin. Aber ich habe mich beim Lesen meistens total gelangweilt. 458 Seiten Kaninchen pur - einfach zu viel des Guten!
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