Cover des Buches Alles dreht sich (ISBN: 9783551520494)
Rezension zu Alles dreht sich von Rosemarie Eichinger

Eine Okay-Sommerlektüre

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Vielleicht zu viel auf einmal gewollt?!

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren
Linda hat einen Hirntumor. Das ist schlimm. Davon kann man sterben. Am Tag der Diagnose lernt sie Max kennen, der sie auf einer Bank im Krankenhauspark entdeckt. Er behauptet, er hat Leukämie. Stimmt aber nicht. Er hat einfach einen an der Waffel, was Linda aber erst viel später erfährt, nachdem Max bewusst wird, dass man nicht lügen soll.

Max drängt Linda, eine Liste zu machen mit all den Dingen, die man noch getan haben muss, bevor das Leben vorbei ist. Aber wie zum Teufel macht man das, wenn man doch gerade noch gedacht hat, man sei unsterblich? – Tja, keine Ahnung!
Die Liste ist dann auch nicht weiter wichtig, weil sich die beiden dazu entschließen, zum Aktivismus überzugehen. Max hat Linda gestanden, dass er nicht richtig tickt und zwar mit einer mühevoll gestalteten Homepage, auf der auch andere User kommentieren. Und zwar alles zum Thema Weltfrieden, Kinderarmut, Ausbeutung und dass es ja wohl das Letzte ist, bloß deshalb Trübsal zu blasen, weil man psychische Störungen oder einen Tumor hat. Selbstmitleid interessiert keinen. – Okay!
Lindas Freundin Pia kommt ins Spiel. Zunächst sortieren die Drei ihre Kleiderschränke aus und aus allem, was sie nicht behalten wollen, fertigen sie Protestbildnisse gegen Ausbeutung von Näherinnen, Umweltverschmutzung, Konsum und die Gier, alles immer schnell und möglichst billig haben zu wollen. Sie erregen Aufmerksamkeit und Trittbrettfahrer kommen ins Spiel, die sich ihrer kleinen Bewegung anschließen. Dabei immer ist immer die Angst im Hinterkopf, erwischt zu werden oder am Tumor draufzugehen.

Am Ende ist Linda endlich in Therapie und alles dreht sich...
So auch in meinem Kopf. Ich wusste nicht, was mich bei diesem Buch erwartet und habe es sozusagen eingeatmet, obwohl ich mich am Ende sehr frage, was bleibt davon zurück? Das Buch ist in Ich-Perspektive geschrieben und wechselt tatsächlich ohne große Ankündigung zwischen Linda, Max und Pia hin und her, sodass ich manche Passagen zwei Mal lesen musste, um zu begreifen, wer da gerade redet. Dann frage ich mich außerdem, ob die Autorin mit ihrer Geschichte nicht zu viel auf einmal wollte und sozusagen auf den „ John Green“-Bus aufgesprungen ist? Auf der einen Seite ist es Krebs, dann ein gestörter Jugendlicher, der mit sich selbst nicht klar kommt, dann die Sache mit dem Umweltschutz und die Aktionen dazu. Das Einzige, was mir an dem Buch wirklich gefallen hat, waren die Zettelzitate, die die Drei überall in der Stadt an ihren ausrangierten Klamotten verteilen. Ansonsten bleibt die Geschichte wechselhaft, zu schnell erzählt und zu händeringend um Aufmerksamkeit heischend in mir zurück.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks