Rezension zu Deutschstunde von Siegfried Lenz
Rezension zu "Deutschstunde" von Siegfried Lenz
von Pongokater
Rezension
Pongokatervor 11 Jahren
Lenz ist ein sympathischer, aber kein großer Leser, und so ist hier nur der Roman zu bewundern und keine Leseleistung. Und dieser Roman gehört für mich, seitdem ich ihn vor vielen Jahren das erste Mal las, zum interessantesten und wichtigsten in der deutschen Literatur. Ein Sohn rechnet mit seinem Vater ab, genauer mit dem, was der Vater in der Nazizeit gemacht hat als Polizist in Rugbüll. Der hat das Malverbot überwacht, das die Nazis über den Maler Nansen (d.i. Emil Nolde) verhängt hatten. Einer, der seine angebliche Pflicht tat gegenüber dem Mann, der ihm als KInd das Leben gerettet hatte. Siggi Jepsen, der Erzähler, versucht schreibend den schwierigen Weg zu finden, sich von diesem Vater zu distanzieren. Obendrein auch ein Roman, der der Landschaft um Niebüll und ihren Menschen ein Denkmal setzt. Mein Nobelpreis für Literatur!