Mitten im Nebelwald
von Mary-and-Jocasta
Kurzmeinung: Spannend und düster mit fesselnder Handlung und zwielichtigen Charakteren. Nur auf die letzten beiden Kapitel hätte ich verzichten können.
Rezension
Als die junge Waise Rosalie Ende des 19. Jahrhunderts ins Ostallgäu zieht, ahnt sie nicht, dass bald darauf eine Begegnung ihr Leben für immer verändern wird. In Romar, einem Bauern aus einem abgelegenen Dorf, scheint die einsame Frau ihr Glück gefunden zu haben. Schon bald darauf heiraten die beiden und Rosalie setzt zum ersten Mal einen Schritt nach Haberatshofen, Romars und nun auch ihr Zuhause. Die Dorfgemeinschaft ist freundlich und zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt sich Rosalie nicht ausgegrenzt. Doch schon bald kommt es zu unerklärlichen Todesfällen in dem sonst so friedlichen Dorf und Rosalie beginnt, zu zweifeln…
Zugegebenermaßen bin ich sonst nicht der größte Fan von Storys, die in Deutschland spielen. Für mich eignet es sich einfach nicht als Land für geheimnisvolle Thriller oder sogar Fantasy, dafür ist mir Deutschland immer zu nüchtern. Doch dieses Buch hat mir das glatte Gegenteil bewiesen. Ich muss sagen, ich bin positiv überrascht.
Allein die Idee hinter dem Roman finde ich sehr spannend: Ein abgeschiedenes Dorf, in dem seltsame Todesfälle und unerklärliche Phänomene auftreten und Dorfbewohner, die von alledem nichts wissen wollen. Es ist mal etwas Neues und besonders anregend durch die aus der Realität gegriffenen Ansätze, die auch hinten im Buch nochmal erläutert werden.
Auch die Figuren konnten mich überzeugen. Rosalie als Hauptfigur und personale Erzählerin wurde recht tiefgründig beleuchtet. In ihrem Außenseiterdasein als Waise konnte sie einem richtig leidtun, weshalb ich sofort mit ihr mitgefiebert habe und wissen wollte, wie es mir ihr weitergeht. Ihr großer Drang nach Zugehörigkeit erscheint in diesem Kontext...