Cover des Buches Aethermagie (ISBN: 9783764190118)
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Rezension zu Aethermagie von Susanne Gerdom

Tolles Buch

von odenwaldcollies vor 11 Jahren

Rezension

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odenwaldcolliesvor 11 Jahren
Wien zur Zeit der k. u. k-Monarchie: das Kaiserreich befindet sich im Krieg mit den sogenannten Engeln, die ein Ende der Versklavung der Elementarwesen fordern. Die Elementarwesen werden von den Menschen gefangen gehalten, um über den Æther zu verfügen, der als Energie zum Betreiben von Licht, Heizung und Motorwagen dient. Die junge Baroness Kato von Mayenburg ist in der Lage, die Elementarwesen zu sehen und mit ihnen zu sprechen - eine Gabe, über die nicht jeder Mensch verfügt. Und die noch weniger gern gesehen wird: allzu schnell kann man wegen dieser Gabe in die Irrenanstalt am Brünnlfeld eingewiesen werden, die ihre Finger bereits nach Kato ausstreckt. Aber auch die Geheimpolizei ist an Kato interessiert. Bald gerät sie zwischen die Fronten und weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann.

"Æthermagie" ist der erste Band einer 2-teiligen Reihe und mein erster Leseausflug in den Steampunk-Fantasy-Bereich - ein Ausflug, der sich absolut gelohnt hat. Das Buch führt den Leser in das kaiserliche Wien und die berühmte Wiener Kanalisation und bindet dabei gekonnt historische Tatsachen in einen spannenden und phantastischen Handlungsablauf ein. So existierten beispielsweise die Landesirrenanstalt am Brünnlfeld und das Rote Haus tatsächlich, und auch die Strotter, die Obdachlosen, die in der Kanalisation lebten, gab es wirklich.

Wie ich es nicht anders von der Autorin gewöhnt bin, ist das Buch wieder sehr lebendig und magisch geschrieben - es ist kein Problem, das Buch in einem Rutsch zu lesen. Die wissenschaftlichen (und teilweise ausgedachten) Erläuterungen habe ich zwar nicht alle genau verstanden, aber das war egal, weil mich das Ergebnis überzeugt hat - auf jeden Fall hörten sie sich sehr plausibel an. Hierbei haben mir die Vorgänge im Hause des Zeitmeisters Horatius Tiez, die auf Raum und Zeit basieren, besonders gut gefallen. Auch bei den Maschinen, die die Milan-Brüder entwickeln, war die Autorin überaus erfindungsreich.

Die Handlung selbst wird aus drei Perspektiven erzählt: einmal aus Katos Sicht, dann durch Katya, einer Majorin der kaiserlichen Geheimpolizei und schließlich durch Jewgenij, einem Kommissär der Polizei, der sich in die Irrenanstalt einschleusen läßt. Die Beschreibungen der Zustände im Brünnlfeld und vorallem die Behandlungsmethoden sind ziemlich schockierend und erschreckend.

Die Charaktere sind wieder sehr liebevoll beschrieben und waren mir schnell vertraut - auch wenn ich mir bei der einen oder anderen Person noch nicht sicher bin, inwieweit man ihr trauen kann. Ganz besonders haben es mir die Elementarwesen und ihre Ætherwelt angetan: diese Wesen kann man nur in sein Herz schließen.

Die Mischung aus Verwirr- und Machtspiel mit einem Hauch Agententhriller und der phantastischen Ætherwelt ist Susanne Gerdom hervorragend gelungen, da passt alles zusammen. Auch das Ende des Buches ist sehr zufriedenstellend und endet nicht mit einem fiesen Cliffhanger.

Für mich ist "Æthermagie" ganz klar ein Buchtipp und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band.

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