Cover des Buches Totenpech (ISBN: 9783492271912)
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Rezension zu Totenpech von Tanja Pleva

Rezension zu "Totenpech" von Tanja Pleva

von NiliBine70 vor 12 Jahren

Rezension

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NiliBine70vor 12 Jahren
Inhalt: Ein reicher, überaus exzentrischer Kunstsammler wird in seiner noch viel exzentrischeren, überdimensionierten Villa enthauptet gefunden. Die Nachbarin, die er damit beauftragt hat, seinen ausgestopften Katzen Futter fürs Jenseits hinzustellen. Sam O`Connor wird zu diesem Fall eher zufällig hinzugezogen, liegt die Villa doch ganz in Nähe seiner Unterkunft in München und er joggt morgens dort vorbei und wird neugierig, als er den ganzen Auflauf aus Polizei und Spurensicherung dort sieht. Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass der Villenbesitzer und Mordopfer, auch ansonsten etwas merkwürdige Vorlieben hatte und so befindet sich in seinem Haus auch noch ein bezahlter „Lieferant“ zur Befriedigung seiner Wünsche, der nun als potenzieller Mörder herhalten muss. Zumindest, wenn es nach Alfred geht, Kollege und auch unterschwellig ein Rivale von Sam, der den Fall eigentlich übernehmen soll, aber seine Verhörmethoden sind doch etwas sehr rüde und so bekommt Sam den Fall. Zumindest so lange, bis er von Europol kontaktiert wird. Er soll 20 Fällen von spurlos verschwundenen Menschen in ganz Europa nachgehen. Gleichzeitig werden aber auch ägyptische Kunst- und Kultgegenstände immer wieder gestohlen. Wohl von einer gelangweilten jungen Dame aus England, die dieses „Hobby“ wohl schon seit ihrer Kindheit beitreibt und auch mittlerweile einen Auftraggeber hat, der ihr Tipps gibt, wo spannende und teure Stücke zu finden sind. Doch scheint sie bei einem ihrer Raubzüge einen riesengroßen Fehler gemacht zu haben. Und bei all dem, was Sam dienstlich beschäftigt, ist seine Beziehung zu der temperamentvollen Lina immer komplizierter geworden. Zumindest macht es für ihn den Anschein. Und als Lina spurlos verschwindet, wird es für Sam immer schwieriger, einen kühlen Kopf zu bewahren. Erst recht, als er herausfindet, was mit den 20 Menschen geschehen ist und dass es sich um ein sehr makabres, tödliches Geschäft handelt, mit dem er da konfrontiert wird. Meine Meinung: Tödliche Geschäfte Für mich ist „Totenpech“ die erste Begegnung mit der Autorin und auch mit Sam O´Connor. Doch wurde es mir leicht gemacht, in die Geschichte und das Leben des hoch attraktiven (danke!) Ermittlers hineinzurutschen und mich ganz der Geschichte hinzugeben. Direkt zu Beginn wird man mit einer sehr bizarren Situation konfrontiert, die gleich mal herauszufinden versucht, ob man als Leser geeignet ist, sich der Geschichte rund um das „Totenpech“ und seiner Herstellung zu stellen (wen es wirklich vorher interessiert, um was es sich dabei handelt, bitte ich, mal entsprechende Suchseiten im Internet zu bemühen). Mir hat es auf jeden Fall des Öfteren während der Lektüre Gänsehaut über den ganzen Körper gejagt bei der Vorstellung, was da gerade passiert. Aber genau das hat auch den Reiz der ganzen Geschichte ausgemacht. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es irgendwann eine Flaute im Spannungsbogen gab. Im Gegenteil, für mich erfuhr die Story immer noch eine Steigerung, es war teilweise schier nicht zum Aushalten, wenn die Perspektive von kurzem Kapitel zu kurzem Kapitel wechselte und man warten musste, bis man erfuhr, was jetzt passiert. Aufregend! Fesselnd! Hart an der Ekelgrenze! Das sind so Schlagworte, die mir spontan einfallen. Wie gerade schon kurz erwähnt, sind die Kapitel teilweise wirklich sehr sehr kurz, manchmal nur eine Seite, das deutet die Rasanz an den bewussten Stellen an. Und da wurde mein Herzklopfen dann auch um einiges schneller. Das Ende kam dann für mich eigentlich zu schnell, zu abrupt. Und der Tod einer gewissen Person hat mir nicht gefallen, aber ich glaube, ich bin nicht allein damit! Mich hätte noch interessiert, ob man die Spuren der anderen verschwundenen Personen bis zu ihnen hin verfolgen konnte, ob die Käufer dieser Artefakte oder des Totenpechs auch belangt werden und überhaupt, wer noch alles seine dreckigen Finger da im Spiel hatte. Ich mag halt dickere Bücher! Fazit: Mich hat extrem gefreut, dass der Ermittler mal ein sehr gut aussehender Typ ist und nicht ein Antiheld, der eher durch Charme oder jungenhafte Art oder so was auffällt, sondern wirklich gut aussehend ist. Quasi eine Art James Bond, bei dem alle Frauen schwach werden. Danke Frau Pleva! Dazu ist er noch intelligent, geht auch mal unkonventionelle Wege in seiner Ermittlung und macht Fehler, das macht ihn dann wieder sehr menschlich und sympathisch. Da kann man nur hoffen, dass es noch mehr Fälle für ihn gibt, an denen wir dann auch teilhaben dürfen. Die Story klingt gut recherchiert und fundiert an den Passagen, wo es um Fachwissen in der Archäologie oder Ägyptologie geht, das macht alles sehr glaubhaft (ich zweifel irgendwie wirklich nicht daran, dass es irgendwo kriminelle Energien gibt, die genau so ihr Geld verdienen…). Der Stil ist eingängig, niemals schwerfällig und der Spannungsbogen erfährt keinen Abriss. Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung! Mein Dank gilt deswegen auch der Autorin, die mir die Möglichkeit gegeben hat, „Totenpech“ zu lesen.
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