Rezension zu "Graf Wenzelslaus, der Geräuschesammler" von Thomas J. Hauck
Für kleine Leser ganz groß: Psst, hörst du das auch?
Graf Wenzelslaus zu Vegesack lebt allein hoch oben und mit bester Aussicht über die Stadt in einem eigenen Hochhaus. Doch ganz allein ist er nicht wirklich, denn dank seines wunderbar erfinderischen Berufes hat er eine Gesellschaft der besonderen Art: Graf Wenzelslaus ist Geräuschesammler und wohnt umgeben von einer riesigen Sammlung alltäglicher und auch manch verrückter Töne und Klänge.
Eines Tages bringt dann ausgerechnet eines seiner liebsten Geräusche, das Knabbern eines Holzwurms, sein Haus und damit seine prächtige Sammlung an Einweckgläsern gefüllt mit Geräuschen stark ins Wanken.
Thomas J. Hauck kreierte mit Graf Wenzelslaus einen pfiffigen, kreativen Charakter, der einer sehr außergewöhnlichen Leidenschaft nachgeht. Betie Pankoke illustrierte die rege Geschichte mit bunten Bildern, die an von Kindern mit Wasserfarbe gemalte Kunstwerke erinnern.
Das Buch hat den Anspruch, der Zielgruppe der jungen Zuhörer und Leser (ab 5 Jahren empfohlen) eine abwechslungsreiche Geschichte zu präsentieren, die Vergnügen bereitet und Raum zum aufmerksamen Selbstexperimentieren bietet. Ich denke, das ist durchaus gelungen.
Eine altersgruppengerechte Wortwahl samt eigener Wenzelslaus-Sprache, detaillierte Bilder und eine freundliche Handlung punkten. Die Idee, die eigene Umwelt einmal mit gespitzten Ohren wahrzunehmen, regt auch die Kleinsten an, die eigene Welt aus einer neuen Perspektive für sich zu entdecken.