Cover des Buches Bauernopfer (ISBN: 9783869130583)
T
Rezension zu Bauernopfer von Thomas Peter

Ein überraschend kurzweiliger, amüsanter und spannender Regionalkrimi

von Tammy1982 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein überraschendes Krimi-Highlight und für mich ein absoluter Buchtipp.

Rezension

T
Tammy1982vor 9 Jahren
Der Bauer Josef Bichler wird in einem Stadtteil von Ingolstadt erschossen in seinem Stall aufgefunden und im ersten Moment deutet alles auf einen Selbstmord hin. Der Kommissar Charly Valentin und sein Team fangen trotzdem an zu ermitteln und müssen schon bald feststellen, dass doch nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Dabei müssen sie sich gleichzeitig auch noch um den alltäglichen Kram kümmern, da ihr Fall erstmal als nicht wichtig eingestuft wird, den nervigen Papierkram erledigen und nebenbei auch noch dafür Sorgen, dass sie nicht zu viele Überstunden machen. Kein Wunder, dass man da manchmal einen ordentlichen Döner zu Mittag braucht, auch wenn die anderen Kollegen den Geruch nicht so gut finden.

Charly Valentin heißt eigentlich "Georg" mit Vornamen. Aber während seine Frau ihn in guter bayrischer Manier "Schorschi" nennt, haben die Kollegen erstmal die Ähnlichkeit zu "Karl Valentin" hergestellt und aus dem "Karl" schließlich einen "Charly" gemacht. Auch in guter bayrischer Manier. Sein Kollege Helmuth, der als einziger das Datenerfassungsprogramm bedienen kann, es aber deswegen trotzdem nicht mag, flucht die meiste Zeit mit "Zefix" vor sich hin und die junge Kollegin Sandra versucht immer mal wieder auf gesunde Ernährung zu Mittag umzustellen.

Ich muss gestehen, dass ich eher skeptisch an den Roman herangegangen bin, da ich eigentlich nicht so der Krimileser bin und den vielen Regionalkrimis eher skeptisch gegenüber stehe. Da Ingolstadt aber meine Heimatstadt ist, konnte ich dann doch nicht widerstehen und war ziemlich schnell von dem Buch gefangen. Charly ist ein total sympathischer Kommisar, der zum Teil sehr spannende Ermittlungsmethoden an den Tag legt und sich oft darüber freut, dass er nicht den Kommissaren aus dem Fernsehen entspricht und damit keine drogenabhängigen Kinder hat und auch nicht geschieden ist. Seine Kollegen sind auch alle herrlich sympatisch und ich konnte mir ziemlich schnell ein gutes Bild von der Polizeiarbeit und dem Kommissariat machen.

Dabei werden, wie schon erwähnt, oft herrliche Vergleiche mit TV-Serien gezogen, die dann als sehr dramatisch, aber leider im wahren Leben nicht richtig, gezeichnet werden und auch schön Ingolstädter Eigenheiten amüsant beleuchtet. Für jemanden, der aus Ingolstadt kommt, ist es eine Freude darüber zu lesen. Gleichzeitig sind die Andeutungen auch ohne Kenntnisse der Stadt gut zu verstehen und ich bin mir sicher, dass auch Nicht-Ingolstädter ihre helle Freude an dem Buch hätten.

Trotz aller Augenzwinkerei und amüsanten Einschüben, wird der Fall ordentlich aufgeklärt und ich muss gestehen, dass ich bis kurz vor Schluss keine Ahnung hatte, wer den jetzt wirklich hinter dem Mord steckt und inwiefern der kryptische Prolog irgendeinen Zusammenhang mit dem Rest der Geschichte hat. Sehr gekonnt, hat der Autor auch einige verwirrende Fährten gelegt und die Auflösung am Ende war für mich sehr überraschend.

Alles in allem ein herrlich kurzweiliger, amüsanter und dabei doch auch spannender Regionalkrimi, der mir einige vergnügliche Lesestunden beschert hat. Teil 2 "Teufelsstein" habe ich mittlerweile auch schon gelesen und bin genauso begeistert.

Für mich jetzt schon ein überraschendes Highlight in diesem Jahr und ein eindeutiger Buchtipp.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks