Cover des Buches Die Reise der Amy Snow (ISBN: 9783471351369)
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Rezension zu Die Reise der Amy Snow von Tracy Rees

Eine lange Reise voller Klischees

von Doro88 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Schöne Idee, aber die Handlung konnte leider nicht überzeugen

Rezension

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Doro88vor 8 Jahren

Die zehnjährige, lebenslustige Aurelia findet in einer Schneewehe ein nacktes, ausgesetztes Baby. Sie nimmt es mit in ihr Zuhauses, Hatville Court. Ihre Eltern möchten das Kind ins Waisenhaus geben, doch Aurelia setzt sich durch, sodass Amy in der Küche aufwachsen darf. Aurelia bringt ihr vieles bei und macht sie zu ihrer besten Freundin und ständigen Begleiterin. Durch den Schutz der Älteren darf Amy auf dem Anwesen bleiben. Als Aurelia jedoch stirbt, muss Amy den einzigen ihr bekannten Ort verlassen und steht plötzlich verstört, ohne Perspektive alleine da. Aurelia hat aber vorgesorgt und macht aus der zurückhaltenden, einsamen Amy mit Hilfe einer Schnitzeljagd durch ganz England eine selbstbewusste Frau…

Diesem Roman liegt eine Idee zugrunde, die ich so noch in keinem historischen Roman angetroffen habe. Eine Schnitzeljagd durch England, gepaart mit Rätseln – das fand ich sehr ansprechend. Amy hat mir als Protagonistin gut gefallen. Die Autorin hat ihre Wandlung vom schüchternen Waisenmädchen zur ernstzunehmenden Frau gut porträtiert. Ihre Handlungen und Gefühle waren in den meisten Fällen für mich nachvollziehbar. Auch wurde die Situation der Frauen in der damaligen Zeit detailliert herausgearbeitet, sodass ich auch das Gefühl habe auf diesem Gebiet etwas gelernt zu haben.
Ansonsten hat mich die Geschichte aber leider nicht begeistern können, ja geradezu enttäuscht. Dies liegt zum einen am recht umständlichen Schreibstil. An einigen Stellen wurden Wörter genutzt, die zu der damaligen Zeit gut passen, sodass dies den Lesefluss ins Stocken bringen kann. Das ist in Ordnung, aber an anderen Stellen kam ich trotz auch heute geläufiger Worte ins Straucheln, da sich die Autorin einfach sehr umständlich ausdrückt.
Mein größtes Problem war jedoch die Handlung. Sie war sehr voraussehbar, viel zu dick aufgetragen und voller Klischees. Nach nicht mal einem Drittel des Buches war Aurelias Geheimnis für mich klar und ich dachte noch, dass das nicht sein könne, so ein Ende wäre mittlerweile doch wirklich ausgelutscht. Leider war dem aber tatsächlich so. Scheinbar hat die Idee der Schnitzeljagd, die für mein Empfinden viel zu lang war, gespickt war mit Wiederholungen und sich sehr gezogen hat, alle Kreativität der Autorin aufgebraucht. Auch die hier vorhandene Liebesgeschichte konnte ich nicht nachvollziehen.

Fazit:
Eine vielversprechende Idee, die leider nicht gut ausführt wurde. Die Geschichte steckt voller Klischees und hätte ohne Probleme um 150 bis 200 Seiten gekürzt werden können. Alles in allem konnte dieses Buch meine Erwartungen nicht erfüllen.

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