Cover des Buches Vier Farben der Magie (ISBN: 9783596296323)
Meritamuns avatar
Rezension zu Vier Farben der Magie von V. E. Schwab

Eine tolle Idee mit schwachen Figuren... Schade :/

von Meritamun vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Gute Idee, aber sehr schwache Umsetzung. Ziemlich blasse Hauptcharaktere. Nur die Bösewichte geben etwas Würze...

Rezension

Meritamuns avatar
Meritamunvor 7 Jahren

Inhalt:
Kell ist ein Antari – ein Magier, der zwischen den Welten wandern kann. Diese vier Welten haben nichts außer einer Stadt namens London gemeinsam. Jedes London ist auf seine Art besonders und wird durch die vier Farben der Magie – rot, weiß, grau und schwarz - charakterisiert. Kell entstammt dem roten London, wo die Menschen mit der Magie im Einklang leben. Als Bote des Königshauses reist er zwischen den Welten umher. Als ihm für einen Botengang ein magisches Artefakt zugesteckt wird, ahnt Kell nicht, in welche Gefahr er damit seine Heimat bringt.

Cover:
Das Cover ist wundervoll schlicht gehalten und passt sehr gut zur Geschichte. Die Farbgebung ist an die vier verschiedenen Londons angelehnt und schafft so eine perfekte Verbindung zum Inhalt. Die Silhouette des Magiers findet sich auch im Buch zu Beginn jedes Kapitels wieder – ein schöner roter Faden!

Meinung:
Die vielen positiven Meinungen haben mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Die Idee von Parallelwelten begeistert mich immer und dann noch mit einer meiner liebsten Städte als Hauptschauplatz! Da musste ich einfach zugreifen.

Victoria Schwab lässt sich sehr viel Zeit, um die verschiedenen Welten vorzustellen. Als Einstieg in die Geschichte begleitet man Kell auf seinen zahlreichen Botengängen. Mir hat es gut gefallen, dass es für jedes London eine charakteristische Farbe und Figur gab, so dass man immer wusste, in welcher Welt man sich gerade befindet. Ich fand es spannend, wie unterschiedlich jedes London konzipiert wurde und sich die Menschen dementsprechend verhalten. Im roten London – Kells Heimat – leben die Menschen in Harmonie mit der Magie. Jeder kann Magie nutzen und sie ist Teil des Lebens. Im weißen London werden die Menschen unterdrückt und nur die Herrschenden üben Magie aus. Das graue London hat dagegen jede Magie verloren. Es ist trist und die Menschen wirken verzweifelt und unglücklich. Von allen anderen Welten abgeschottet ist das schwarze London. Hier wütete die Magie so sehr, dass jedes Leben vernichtet wurde. Gesamt bilden diese Welten ein facettenreiches Setting, das viel Spielraum für verschiedene Handlungsstränge liefert.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig. Die Schauplätze des Buches werden sehr detailreich beschrieben und man kann sie sich bildlich vorstellen. Die Spannung steigt kontinuierlich an und das Finale konnte mich komplett überzeugen. Während es zu Beginn noch etwas schleppend vorangeht und man sich sehr zum Weiterlesen motivieren muss, reißt es das Ende wieder heraus.

Kell als Hauptfigur bleibt für mich komplett nichtssagend. Mir fällt es jetzt nach dem Lesen sehr schwer ihn überhaupt zu charakterisieren. Allein seine magischen Fähigkeiten und die Liebe zu seinem Ziehbruder Rhys scheinen ihn auszumachen. Ich hätte mir einfach mehr Informationen über ihn gewünscht.

Die Diebin Delilah ist dagegen deutlich feuriger. Sie hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Jedoch musste ich bei ihr bis zum Finale warten, bis sie mir wirklich sympathisch wurde. Sie ist neugierig und furchtlos, aber dadurch auch extrem unvorsichtig. Sie möchte erwachsen wirken, reagiert jedoch zu oft bockig und unbeherrscht. Dennoch durchläuft sie, im Gegensatz zu Kell, für mich eine gute Entwicklung. Während Kell eher gefühlskalt wirkt, sprüht Delilah förmlich über.

Für den nötigen Pfiff sorgten meiner Meinung nach allein die Bösewichte und die Nebenfiguren. Diese wirken liebevoller ausgearbeitet als die Hauptprotagonisten. Schade, dass sie nur so wenig Raum in diesem Buch einnehmen.

Bei „Vier Farben der Magie“ handelt es sich um den ersten Band einer Trilogie. Mir hat es gefallen, dass der erste Teil soweit in sich abgeschlossen ist und man nicht unbedingt weiterlesen muss.

Fazit:
„Vier Farben der Magie“ konnte mich leider nicht so begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Story und die Idee dahinter haben mich wirklich überzeugt, aber die Figuren konnten mich nicht abholen. Vielleicht gebe ich dem zweiten Band noch eine Chance, in der Hoffnung, dass er mich dieses Mal wirklich mitreißt. Für den Trilogieauftakt vergebe ich daher 3 Ananas.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks