Cover des Buches Wie meine Internet-Liebe zum Albtraum wurde (ISBN: 9783734104084)
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Rezension zu Wie meine Internet-Liebe zum Albtraum wurde von Victoria Schwartz

Empfehlung für Jung und Alt!

von indescribably_ vor 7 Jahren

Rezension

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indescribably_vor 7 Jahren

Wie meine Internet-Liebe zum Albtraum wurde von Victoria Schwartz erschien im Oktober 2015 im Blanvalet Verlag.


Cover:
Das Cover ist zwar schlicht gehalten jedoch sehr aussagekräftig. Es ist auf einen Blick zu erkennen das eine Person (ich würde auf eine männliche Person tippen) zu sehen ist. Jedoch hat diese kein Gesicht. Das hat sofort was anonymes an sich. Die Farbwahl der Haare und des Oberteils finde ich persönlich auch sehr wirkungskräftig. Das sind Farben die einem, vor allem bei dem weißen Hintergrund, sehr in die Augen stechen und eine Präsents verkörpern, die eine starke Person erkennbar machen.


Inhalt:

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert.

Teil 1:

Es wird eine Geschichte aus Victorias Leben erzählt, nämlich wie sie Kai kennengelernt hat und was er für eine Rolle in dieser Geschichte spielt.

Victoria ist eine Frau die mit beiden Beinen im Leben steht. Sie hat einen tollen Job bei einer Redaktion und zwei Söhne die sie sehr liebt. Sie lebt getrennt von ihrem Mann Felix, jedoch in freundschaftlichen Verhältnissen. Nachdem die Kinder im Bett liegen und alles getan ist, entspannt sie sich gerne auf dem Sofa und surft dabei fast täglich im Internet und vor allem auf Social-Media Seiten. So kam es, dass sie eines Abends Kai durch Twitter kennenlernte. Die beiden verstanden sich auf Anhieb gut und es entwickelte sich schnell eine innige Freundschaft. So blieb es aber nicht, denn die beiden verliebten sich nach einiger Zeit ineinander. Da für Victoria eine echt Beziehung nur dann in Frage kam, wenn sie Kai bald persönlich treffen konnte, setzte sie alles daran, ein Treffen zu organisieren. Dieses wurde von Kai aber ständig nicht wahrgenommen oder verschoben. Nach Monaten geriet er immer wieder in Erklärungsnot und die Tatsache, dass seine Freunde (durch soziale Netzwerke) sich in die Beziehung zwischen Kai und Victoria einmischten, machte die ganze Situation immer verdächtiger. Nachdem eine Freundin Victoria ihre Vermutungen bestätigt hatte, indem sie Recherchearbeiten über Kai angestellt hatte, kam sie zu dem Entschluss, dieser Beziehung keine weiteren Chancen mehr zu geben. Sie stellte Kai in Konfrontation mit ihrem Wissen. Dieser gestand gelogen zu haben und in Wahrheit Daniel zu heißen. Seine Gefühle zu ihr seien jedoch echt gewesen. Zuerst glaubte sie Daniel doch nach eigenen Recherchen wurde Victoria bewusst, dass Daniel sie weiterhin anlog. So konnte es nicht weitergehen. Sie veröffentlichte einen Blogeintrag, indem sie über die Geschichte von ihr und Kai/Daniel schrieb. Sofort waren alle Accounts im Internet verschwunden. Sowohl von Daniel als auch von seinen Freunden und Familienmitgliedern. Außerdem meldeten sich viele Journalisten, die Victorias Geschichte an die Öffentlichkeit bringen wollten, jedoch schaffte es nur einer. Tin wollte unbedingt über Victoria und ihre Geschichte berichten und so kam es zu einer Vereinbarung in der Tin für Victoria in die USA fliegen und die echte Person hinter dem Fake auf die Schliche kommen sollte, im Gegenzug durfte er Victorias Geschichte veröffentlichen. Tin fand die Person. Es war eine Frau. Sie war mittleren Alters und arbeitete als Professorin für Psychologie an einer Universität. Zunächst wollte sie sich nicht zu Tins Unterstellung Kai/Daniel zu sein und Victoria zu kennen äußern. Überlegte es sich aber nochmal und gestand. Sie erklärte nie in böser Absicht gehandelt zu haben und ihre Gefühle zu Victoria seien echt gewesen.


Teil 2:

Im zweiten Teil des Buches, werden unterschiedliche Fake-Typen aufgeführt. Es wird erklärt, was für Motive die dahinter versteckten Personen haben und wieso sie einen Realfake erschaffen. Es werden werden Interviews von der Autorin und einer Psychologin Namens Lydia Benecke und auch mit dem Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, Andreas Mayer, geführt. Außerdem werden Fallbeispiele anderer Opfer erzählt mit denen die Autorin in Kontakt kam.


Meine Meinung:

Zu aller Erst muss ich ein großes Lob an die Autorin aussprechen. Ihre Offenheit, die dieses Buch erforderte, ist mit großem Respekt zu behandeln. Der Schreibstil ist auch sehr einfach gehalten und liest sich optimal. Man wird sofort in den Bann dieser Geschichte gezogen und kann das Buch auch nicht mehr weglegen. Ich selbst habe mich wirklich betroffen gefühlt sobald ich Kai und Victoria kennengelernt habe. Ich konnte mich quasi in Victoria hineinversetzen. Nachts musste ich wirklich daran denken wie es ihr damit gegangen ist und wollte unbedingt wissen wer hinter diesem Fake steckt. Die Autorin konnte die wichtigen Fakten wirklich gut von den Überflüssigen unterscheiden und es kamen, für mich persönlich, überhaupt keine Stelle vor, die sie sich hätte sparen können. Die Spannung wurde permanent aufrechterhalten und vor allem am Ende, war ich doch ziemlich geschockt. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass eine alleinstehende Frau und vor allem noch in den USA lebend, dahinter steckt. Auf jeden Fall hat das Buch denen, die nicht an wirkliche Internet-Fakes glauben, die Augen geöffnet. Es holt einen in die heutige Zeit, in die Realität und Gegenwart zurück und zeigt uns ganz genau womit wir uns auseinander setzen müssen. Erst recht weil wir jeden Tag das Internet nutzen. Interessant war auch, den psychologischen Hintergrund der Menschen zu erfahren, die sich solch eine Fake-Familie in sozialen Netzwerken zusammenstellt. Und mich persönlich hat das Fallbeispiel von Frank und Ilona sehr mitgenommen. Ich würde wirklich jedem ans Herz legen, dieses Buch zu lesen. Die Menschen, die überhaupt nichts mit sozialen Netzwerken zutun haben, aber ihren Kindern erlauben, diese zu nutzen, diese sollten sich erst recht, einen Einblick durch dieses Buch, in die Internet-Welt verschaffen.


Bewertung:

5 von 5 Sternen!

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