Rezension zu Goldstein von Volker Kutscher
Rezension zu "Goldstein" von Volker Kutscher
von DarkReader
Rezension
DarkReadervor 12 Jahren
Auch der dritte Band um Gereon Rath hat mich wieder voll überzeugt. Diesmal bekommt er es mit einem hochkarätigen Gansterboss aus den Staaten zu tun, der nach Berlin kommt. Hier gewinnen die Nazis immer mehr an Boden und Goldstein, den Rath beschatten soll, ist Jude, doppelter Zündstoff also. Leider verpasst Rath dessen Ankunft und muss feststellen, dass sich der Gangster schon längst in Berlin aufhält, bewaffnet und zu allem bereit. Auch privat hat er einige Probleme mit Charly, die auch aufs Berufliche übergreifen, denn Charlys Fall einer jungen Obdachlosen und der Fall von Gereon berühren sich und so sind Schwierigkeiten und massiver Ärger vorprogrammiert.... Immer wieder berühren mich Kutschers eindringliche Beschreibungen der Verhältnisse der damaligen Zeit, die Machtkämpfe auf politischer Ebene, die Straßenschlachten und die aufkommende Nazi- Bewegung, die schon ihre dunklen Schatten über Deutschland und vor allem über Berlin wirft. So, wie er schreibt, ist der Leser irgendwie mitten drin im Geschehen, als schwebe man über den Orten seiner Geschichten und könne live zusehen, wie seine Protagonisten agieren. So etwas mag ich sehr und deshalb mag ich auch seine Romane und werde ein eifriger Leser bleiben. Jetzt freue ich mich auf den neuesten Kutscher, "Die Akte Vaterland".