Bewertung zu "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" von Christoph Marzi
Zuerst muss ich gestehen, dass ich durch den Titel und durch das Cover (was mir beides auf Anhieb sehr gut gefiel ), sehr hohe Erwartungen an das Buch hatte. Und der Anfang hat mich auch gleich mitgenommen und ich war sofort gefesselt. Brooklyn im Herbst mit den typischen Hauseingängen und den belebten Straßen, der Bücherladen von Mica, Fayes Wohnung,….. all diese Bilder sah ich sofort vor mir. Der Autor schaffte es sogar mit seiner Erzählweise die Geräusche und Melodien auf wunderbare Weise zu transportieren. Natürlich war ich entzückt von der bezaubernden Faye Archer und ihrer Art zu leben. Die Sprache des Autors ist sehr farbenreich und seine Beschreibung mit viel Liebe zum Detail. Nicht nur die Protagonistin, auch Mica war mir sofort sympathisch und wurde schnell zu meiner Lieblingsfigur. Zu Beginn wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen und war gespannt darauf, was nun WUNDERSAMES in Fayes Leben passieren würde, doch dann geschah…., tja, irgendwie NICHTS, nichts spannendes jedenfalls. O.K. …sie verliebt sich in Alex. Doch Fayes Reaktion auf Alex fand ich irgendwie unglaubwürdig und übertrieben. Erst stürzt sie sich Hals über Kopf in diese „Mail- Affäre“ und dann, als es spannend und rätselhaft wurde, verfolgt sie die Geschichte nicht mehr und ignoriert alles trotzig, wie ein kleines Kind. In der Mitte wird das Buch zäh und handlungsarm, ich war oft geneigt einfach ein paar Zeilen oder sogar Seiten zu überspringen, tat es aber nicht. Und noch ein kleines Manko: Grundsätzlich mag ich es, wenn interessante Musik und Literatur erwähnt wird, da kann man seinen Horizont erweitern und Insider- Tipps beziehen. Doch in diesem Roman wurde es definitiv übertrieben mit Titeln und Namen von Bands, Liedern und Büchern. Das nervte mich irgendwann.
Mein Fazit: Ein netter Roman, dessen Story mich jedoch nicht so begeistert hat, wie ich es erwartet hatte. Doch für einen kuscheligen Nachmittag auf dem Sofa mit einer Tasse Tee, wenn es draußen regnet und stürmt, ist dieser Roman trotzdem zu empfehlen.