Bewertung zu "Der Fluch des Ikarus (»Spreenebel« Krimis entlang des Blauen Bandes)" von Stephan Leenen
Auf Mallorca wird Ralf Ziether, Hauptkommissar der Berliner Mordkommission, Zeuge wie Paul Bergmann, ein hochrangiger deutscher Offizier, vom Balkon des Hotels in den Tod stürzt. Ziethers kriminalistische Neugier ist geweckt. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf die kryptische Nachricht „Ikarus“. Wieder in Berlin lässt ihn der als Unfall abgeschlossene Fall nicht los. Seine „privaten“ Ermittlungen führen zu einem geheimen Rüstungsprojekt der NATO und zu einer kleinen Hightech-Firma in Berlin. Doch mögliche Zeugen kommen ums Leben und Ziether und seine Kollegin Britt Bredehorst stoßen bei ihren Ermittlungen überall auf Widerstand.
Neben ihrer alltäglichen, oft belastenden Alltagsarbeit in der Mordkommission, die sehr lebensnah beschrieben ist, taucht mit Sigrun eine weitere Person auf, die, offenbar psychisch krank, immer wieder in Zusammenhang mit den Todesfällen die Wege der Ermittler kreuzt. Ihr Denken und Handeln wird so gut beschrieben, dass es einen gruselt, bleibt aber zunächst unverständlich.
Am Ende laufen alle Handlungsfäden zusammen und obwohl die Mordserie aufgeklärt wird, bleiben zwei Fragen offen, nämlich wie weit die Geheimdienste wirklich mitgemischt haben und was aus Ziethers Urlaubsflirt geworden ist: Eine abschließende Textpassage, die mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
Ein wirklich empfehlenswerter, vielschichtiger und packender Kriminalroman, den ich nur weiter empfehlen kann.