A Manette Ansay

Die Eltern Megan und Rex verlieren ihren 6-jährigen Sohn bei einem Verkehrsunfall. Die darauffolgende Zeit lässt die beiden nicht etwa dramatisch daran zerbrechen, wie in tragischen Geschichten schon erzählt worden ist.
Andererseits gehen die beiden aber auch nicht als kitschig dargestellte glorreiche, leuchtende Helden aus diesem Verlust hervor. Sie haben ihre Päckchen zu tragen, und schließlich geht es neben zwischenmenschlichen Beziehungen auch noch um Vergebung.

Die Autorin A. Manette Ansay zeichnet die Protagonisten so deutlich, dass es mir ganz und gar nicht schwer gefallen ist, mich Megan nah zu fühlen und ihre Gedankengänge nachzuvollziehen.
Den Zeitsprüngen, die zwar durch jeweilige Kapitel abgegrenzt sind, hätte aber zur besseren Identifikation eine bessere Kennzeichnung gut getan.
Die Erzählung an sich zeichnet sich aus durch Feinsinnigkeit und Emotionalität, zu keiner Zeit jedoch wird die Story kitschig oder tranig.

Solche Geschichten darf es gerne noch viel mehr geben - ohne jeglichen Kitsch emotional zu erzählen. Davor ziehe ich vor Ansay den Hut.
Eine emotionale Geschichte über Verlust & Vergebung mit Tiefgang.