Rezension zu "Katherine Howard" von Joanna Denny
Katherine Howard ist die 5. Frau von Henry VIII. Anders als seine anderen Frauen ist sie weder Prinzessin noch besonders gebildet. Auch wenn sie aus dem Hochadel kommt, ist ihr Vater, ein jüngerer Sohn, nicht einmal besonders reich.
Katherine wird mit 7 Jahren in die Obhut einer älteren Verwandten gegeben und wächst in einer großen Gruppe aus anderen jüngeren Frauen im Haushalt von Agnes auf. Als sie vermutlich erst 11 Jahre alt ist, versucht ihr über 20jähriger Musiklehrer, die Kleine zu verführen. Zum Sex kommt es nicht, aber er kennt einen Leberfleck an einer sehr geheimen Stelle. Mit dem 2. Mann in ihrem Leben, 2 Jahre später, kommt es zu sexuellen Kontakten. Sie nannten sich gegenseitig Mann und Frau. Auch Dereham ist mindestens 10 Jahre älter.
Das Geburtsdatum von Katherine ist nicht bekannt, aber die Autorin geht vom spätmöglichsten Datum aus, so dass Katherine erst 15 ist, als sie den König heiratet. Damit wären die sexuellen Handlungen ihrer Jugend eher als Vergewaltigung eines Kindes anzusehen. Andere Autoren nehmen frühere Geburtsdaten, doch eine 20jährige am königlichen Hof würde nicht als extrem jung bekannt werden, daher ist dies unwahrscheinlich.
Das Buch war interessant, aber ich bin mir nicht sicher, ob es eine Biographie oder ein Roman sein soll. Für eine Biographie waren zu viele populäre Fehlmeinungen genannt, eventuelle uneheliche Kinder werden als gegeben genannt, als Beispiel wird die Feindschaft zwischen Anne Boleyn und Jane Rocheford als gegeben abgetan, und die Kinder von Mary Boleyn sind Henrys uneheliche Kinder (was vermutlich eher nicht der Fall war, wenn man anderen Quellen glaubt.
Aber für einen Roman ist es dann wieder zu sehr als Sachbuch geschrieben, seitenlang werden Kriege geschildert, die mit der Hauptperson nix zu tun haben.
Da es aber nicht so viele andere Bücher über Katherine gibt, kann man dieses hier dennoch ganz gut lesen :-)